Böse Erinnerungen

Flut wütete in Hallstatt: "Kriege jetzt noch Gänsehaut"

Ausnahmezustand in weiten Teilen des Landes: Die dramatische Hochwasser-Situation lässt bei den Hallstättern jetzt böse Erinnerungen hochkommen.

Lea Strauch
Flut wütete in Hallstatt: "Kriege jetzt noch Gänsehaut"
Für die Aufräumarbeiten in Hallstatt rückte sogar das Bundesheer an.
Walter Pernkopf/picturedesk.com, Facebook

Ganz Niederösterreich ist ein Katastrophengebiet, die Feuerwehren sind im Dauereinsatz, Schulen geschlossen. Die Fluten im Land forderten bereits drei Tote. Auch in Oberösterreich ist die Gefahr noch nicht gebannt.

"Ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, was damals passiert ist", erzählt Alexander Scheutz (SPÖ) gegenüber "Heute". Seit 2009 ist er Bürgermeister des bei Touristen aus aller Welt beliebten Salzkammergut-Dörfchens Hallstatt (Bez. Gmunden). 2013 kam es dort zur Hochwasser-Katastrophe.

Der meist so unscheinbare Mühlbach schob am 18. Juni eine Mure mitten durch den Ortskern. Die Folge: Schlamm- und Geröllmassen zerstörten historische Häuser, Bewohner mussten evakuiert werden und Schäden in Millionen-Höhe entstanden.

Unwetter-Lage in Österreich spitzt sich zu

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    Das Tief "Anett" hat Österreich fest im Griff! Der Zugverkehr wurde teilweise eingestellt, dutzende Orte sind Katastrophengebiete. U-Bahnen sind teilweise eingestellt und in Wien gibt es erste Überflutungen und Evakuierungen. "Heute" hat die Unwetter-Fotos aus Österreich.
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    zVg

    Schutzmaßnahmen halfen

    Mit der Katastrophe im Hinterkopf zittern die Hallstätter bei Starkregen noch heute. Auch jetzt wurde in der historischen Gemeinde wieder Hochwasser erwartet. Ein wenig Sicherheit geben den Bewohnern die damals gesetzten Schutzmaßnahmen.

    Darunter: eine Sperre im Hochtal und zwei Ausgleichsbäche, die in den See münden. "Die Maßnahmen haben uns heuer schon gewaltig geholfen. Wir sind sehr froh, dass es wirkt", so der Bürgermeister. Was der Stadt diesmal gute Dienste erwiesen hat: das ungewöhnlich kalte Klima.

    Betrübte Stimmung in Hallstatt

    "Der Schnee hat uns gerettet", so Scheutz. "Zum Glück, normalerweise ist es im September ja nicht so kalt." Das Risiko für Überflutungen im Ort wurde so gesenkt – Hallstatt kam mit einem blauen Auge davon. Der Pegel des Sees gehe schon wieder zurück, erklärt der Bürgermeister. Häuser waren zum Glück nicht bedroht.

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    Trotzdem ist die Stimmung in der Gemeinde betrübt. "Wir sind alle sehr betroffen darüber, was in anderen Teilen Österreichs passiert." Der Orts-Chef ist sicher, dass sich die Hallstätter bei Spenden-Aktionen für Hochwasser-Opfer beteiligen werden: "Weil man eben weiß, wie es ist."

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Die dramatische Hochwasser-Situation in Hallstatt und anderen Teilen Österreichs weckt bei den Bewohnern böse Erinnerungen an frühere Katastrophen
      • Dank der seitdem ergriffenen Schutzmaßnahmen und des ungewöhnlich kalten Klimas konnte Hallstatt diesmal größere Schäden vermeiden, doch die Betroffenheit über die Ereignisse in anderen Regionen bleibt groß
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