Flüchtling fiel in Wiener Parkhaus über 12-Jährige her

Während gegen mehrere Burschen weiter aufgrund des mutmaßlichen Missbrauchs einer Unmündigen ermittelt wird, liegt nun eine Vergewaltigungs-Anklage gegen einen wegen Raubes vorbestraften 16-Jährigen vor. Der junge Syrer A. kam 2015 nach Österreich und sei auch Teil der Clique gewesen, die die 12-jährige Anna-Sophia (Name geändert) monatelang missbraucht haben soll – wir berichteten.

Nachdem der Teenager im Frühjahr 2023 beim Trainieren an einer Klimmzugstange das fast drei Jahre jüngere Opfer kennengelernt hatte, tauschten die beiden Snapchat-Kontakte aus. Nach ein oder zwei Treffen soll der Bursch die Minderjährige dann dazu überredet haben, in ein nahe gelegenes Parkhaus mitzukommen.

Als die beiden im obersten Stockwerk angekommen waren, habe der junge Syrer das Mädchen plötzlich stark bedrängt. "Nein, ich will nicht", soll die eingeschüchterte 12-Jährige mit zitternder Stimme entgegnet haben. Dann packte der Bursch laut Anklage zu und fiel über sein Opfer her – dabei fügte er Anna-Sophia starke Schmerzen zu.

Kurz darauf, am 26. April, soll derselbe Bursch das Mädchen via Chat zu weiteren sexuellen Handlungen genötigt haben. Er drohte ihr laut Staatsanwaltschaft, Videos von ihr öffentlich zu machen, die sie mit anderen aus der Clique zeigen und nur zu löschen, wenn sie einwillige. Laut der Behörde eine klare geschlechtliche Nötigung, die ebenfalls in der acht Seiten langen Anklage angeführt wird.

Spannend: Im Verhör mit den Beamten leugnete der 16-Jährige übrigens sowohl das Treffen in der Parkgarage als auch die angeführten Chats. "Das ist nicht mein Account, jemand hat mein Foto verwendet", soll er sich herausgeredet haben – erfolglos. Nun ist er als Erster der Gruppe angeklagt, die Ermittlungen gegen weitere Verdächtige laufen. Ein Prozesstermin steht noch aus, die Unschuldsvermutung gilt.

Die Anklage ist auch ein Erfolg für Opfervertreter Sascha Flatz. Der Jurist hat schon früh erklärt, dass man es aus seiner Sicht mit einem klaren Vergewaltigungsdelikt zu tun habe. "Meine Mandantin ist erleichtert, dass die erste Anklage wegen Vergewaltigung erhoben wurde und hofft, dass bald auch die anderen Täter angeklagt werden", so der Jurist. Um optimal zu helfen, ließ der Anwalt für die Familie des Opfers auch ein Spendenkonto einrichten.