Behandlungs-Idee
Flucht von Häftlingen – FPÖ ortet "eine Schande"
Vier Häftlinge entkamen innerhalb kürzester Zeit bei ärztlichen Behandlungen. Die FPÖ will deshalb einschneidende Maßnahmen umsetzen.
"Es ist eine Schande, was hier unter falsch verstandener Menschlichkeit praktiziert wird", kritisiert FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Lausch zur Situation, bei der innerhalb kürzester Zeit gleich vier Häftlinge meist bei medizinischen Behandlungen flüchten konnten. "Das Ganze kann nur passieren, weil seit Jahren ein Kuschelkurs im Vollzug eingezogen ist. Es wurden die einfachsten Maßnahmen zur Sicherung abgeschafft. So hat sich der sogenannte Bauchgurt bewährt, über den der Häftling vor dem Körper so gesichert ist, dass er auch nicht den Beamten, Arzt oder einen Unbeteiligten verletzen kann", so Lausch, der selbst Sicherheitswachebeamter ist.
Der FPÖ-Mann fordert deshalb dringende Änderungen. So solle bereits im Vorfeld in der Haftanstalt abgeklärt werden, "ob ein Spitalsbesuch überhaupt notwendig sei, denn viele Behandlungen würde man mit Sicherheit auch vor Ort erledigen können". Außerdem gebe es "keine Notwendigkeit, die Häftlinge in öffentliche Spitäler zu verbringen". Vielmehr wäre eine Behandlung in einem sicheren Heeresspital denkbar. "Hier fehlt es zwar an den notwendigen Verträgen, aber das kann ja nicht wirklich ein Problem sein", so Lausch. Würde der Verbringungszeitraum nicht bekannt gegeben, "fällt es den Häftlingen viel schwerer, eine Fluchthilfe zu organisieren".
Gleich vier Häftlinge schafften Flucht
Anfang Oktober gelang einer 36-jährigen Strafgefangenen die Flucht. Die Frau, die aufgrund einer schweren Erkrankung stationär im Krankenhaus Wiener Neustadt aufgenommen wurde, konnte unbewacht aus dem Landesklinikum fliehen. Eingeleitete Fahndungsmaßnahmen nach der Geflohenen verliefen zunächst negativ. Wie die Landespolizeidirektion Wien am Freitag bekannt gab, konnte die Entflohene am Donnerstagnachmittag gegen 15:45 Uhr in Wien-Meidling angehalten und gefasst werden. Die Frau wurde in weiterer Folge in eine Justizanstalt eingeliefert.
Die Suche nach einem 35-jährigen Tschetschenen, der seine Strafe unter anderem wegen schweren Raubes verbüßte, dauert an. Dem Hochrisiko-Häftling gelang bei einer MRT-Untersuchung im Landesklinikum Krems die Flucht. Der 35-Jährige schüttelte seine Aufpasser ab und tauchte unter. Seit Donnerstag läuft die Suche nach einem 28-jährigen Häftling in Wien. Dem Mann gelang ebenfalls bei einer Spitalsvorführung im Wiener AKH die Flucht. Der 28-jährige Häftling war von zwei Beamten begleitet worden, der als gefährlich geltende Insasse dürfte sich den Finger gebrochen haben und wurde deshalb ins AKH überführt.