Von Fuchs getötet

Flamingo-Massaker: Zoo soll "keine Vögel anschaffen"

Ein Fuchs hat im Tiergarten Schönbrunn 13 Flamingos getötet. Die PETA weist dem Zoo eine Mitschuld wegen tierquälerischer Flügelbeschneidung zu.

André Wilding
Ein Fuchs drang in einer Oktobernacht ins Gehege der "Roten Flamingos" in Schönbrunn ein und tötete 13 Tiere.
Ein Fuchs drang in einer Oktobernacht ins Gehege der "Roten Flamingos" in Schönbrunn ein und tötete 13 Tiere.
Karlheinz Irlmeier / imageBROKER / picturedesk.com

Wie "Heute" berichtete, hat ein Fuchs bereits vor einer Woche 13 der 15 Roten Flamingos im Tiergarten Schönbrunn getötet. Die zwei Überlebenden wurden bereits an einen anderen Zoo abgegeben. Die Tierschutzorganisation PETA kritisiert jetzt die Zooverantwortlichen scharf für ihre "Mitschuld an den Todesfällen". Die Aktivisten weisen in einer Aussendung auf den Zusammenhang zwischen dem tragischen Vorfall und der tierquälerischen Haltung von Flamingos hin.

Um für das Zoopublikum eine idyllisch wirkende Haltung ohne Gitter oder Käfige zu inszenieren, werden den Wasservögeln die Flugfedern beschnitten. "Für die Tiere bedeutet die Verstümmelung extremes Leid. In einem Außengehege sind sie so zudem schutzlos Fressfeinden oder Tierquälern ausgesetzt", so PETA. Die Tierrechtsorganisation fordert das Ende der systematischen Verstümmelung von Vögeln in zoologischen Einrichtungen und spricht sich grundsätzlich gegen die Haltung dieser Tiere in Gefangenschaft aus.

"Artwidrige Haltung beenden"

"Wir fordern den Tiergarten Schönbrunn auf, keine neuen Vögel anzuschaffen, sondern die artwidrige Haltung angesichts dieses tragischen Vorfalles zu beenden", so Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. "Den Wasservögeln wird auf grausame Art und Weise ihre artgemäße Fortbewegung verwehrt, nur um sie den Besuchern in Freianlagen nett zu präsentieren. Dadurch haben sie keine Chance, vor Beutegreifern wie Füchsen zu fliehen. Die traurigen Tiergefängnisse tragen nichts zur Wissensvermittlung über Tiere bei. Stattdessen lernen die Besucher, dass es in Ordnung sei, Lebewesen zur menschlichen Unterhaltung auszubeuten."

Um Vögel wie Flamingos, Kraniche oder Pelikane am Wegfliegen zu hindern, werden die Tiere in Zoos noch immer häufig durch regelmäßiges Beschneiden der Federn oder chirurgische Eingriffe flugunfähig gemacht. Laut Angaben des Tiergarten Schönbrunn betrifft dies dort neben den Roten Flamingos noch fünf weitere Vogelarten. Beim sogenannten Flügelstutzen werden die Schwungfedern an einem oder beiden Flügeln gekürzt.

Teilamputation am Flügelknochen

"Da die Federn wieder nachwachsen, muss diese Methode regelmäßig wiederholt werden. Für die Vögel bedeutet jedes Mal aufs Neue Stress, wenn sie dafür eingefangen werden. Irreversible Methoden hingegen verhindern, dass die Schwungfedern nachwachsen. Hierzu werden die Federfollikel (der Wachstumsort der Federn) chirurgisch entfernt oder durch eine Laserbehandlung zerstört", erklärt PETA. Auch eine Teilamputation am Flügelknochen ("Kupieren") werde teilweise vorgenommen.

In Österreich ist bislang nur das dauerhafte, operativ durchgeführte Flugunfähigmachen verboten. In Deutschland gelten sowohl vorübergehende wie dauerhafte Maßnahmen gleichermaßen als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. PETA setzt sich für ein Ende der Zucht und Haltung von Tieren in Zoo-Gefangenschaft ein, weil die artwidrigen Haltungsbedingungen grundsätzlich Tierleid verursachen.

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