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Flamingo biegt falsch ab, crasht in Sibirien
Dieser Flamingo hätte wohl ein Navi gebraucht: Anstatt in den warmen Süden flog er direkt ins eisige Sibirien, wo er als Eiszapfen vom Himmel fiel.
Auf seinem jährlichen Flug in den Süden, dürfte der biologische Kompass dieses Flamingos aus Kasachstan wohl irgendwie kaputt gegangen sein. Anstatt den Winter mit seinen Artgenossen im warmen Saudi-Arabien zu verbringen, steuerte er komplett in die entgegengesetzte Richtung.
Der Vogel flog soweit ihn die Kräfte trugen, doch die eisige Luft Sibiriens setzte ihm so sehr zu, dass er irgendwann als sprichwörtlicher Eisblock vom Himmel fiel und direkt vor einem Fahrzeug im Bezirk Nowokusnezki der Region Kemerovo aufschlug – 1.300 Kilometer von seiner Heimat entfernt.
Die Einheimischen retteten den verirrten Vogel, wärmten ihn auf und gaben ihm Futter, wie die "Siberian Times" berichtet. Auf YouTube veröffentlichte die Zeitung Videoaufnahmen des Flamingos in seinem temporären Quartier (siehe Video oben).
Nach Kälteschock wieder gesund und munter
Mittlerweile wurde das Tier in die Obhut von Nachwuchs-Wildhütern übergeben, doch auch bei ihnen kann er nicht lange bleiben. Darum soll er in wenigen Wochen noch einmal umziehen, in das Kusnezker Alatau Naturreservat.
Die gute Nachricht: Sein dem ersten Kälteschock scheint es dem Zugvogel in Sibirien zu gefallen. "Er ist gesund, hat ordentlich Appetit und stolziert schon in seinem Gehege umher", wird einer der Betreuer zitiert.
Wie sich der Vogel so verfliegen konnte, ist noch unklar. "Der lange und warme Herbst, könnte der Grund sein", mutmaßt Retterin Ludmila Karabanowa: "In Sibirien gibt es normalerweise nur Bären und noch mehr Bären – und jetzt kommen im Winter schon Flamingos hierher."
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(rcp)