Negativ-Serie ohne Ende
Firma in der Krise – 1.000 Jobs weg, Millionen-Strafe
Die nächste Hiobsbotschaft: Der Technologie-Konzern Fronius muss eine Millionen-Strafe zahlen. Zuletzt wurde bekannt, dass Hunderte Jobs wegfallen.
Keine guten Nachrichten: Erst Anfang April teilte das Unternehmen mit der Zentrale in Sattledt (Bez. Wels-Land), dass 350 Beschäftigte gehen müssen. Der Grund: die nicht enden wollende Solarkrise und der anhaltend schwache Absatz.
Dann vor Kurzem eine weitere bittere Pille: Fronius baut noch einmal 650 Arbeitsplätze ab. 450 Menschen an den heimischen Standorten und 200 im Ausland sind betroffen. Verantwortlich dafür: Die Firma musste ihre Markteinschätzungen drastisch nach unten korrigieren. In Summe reduziert sich der Personalstand durch das Sparprogramm um 1.000 auf etwa 7.000.
Strafe von 3 Millionen Euro
Kein Ende der Negativ-Serie: Auf Antrag der Bundeswettbewerbsbehörde hat das Gericht gegen ein Schweißtechnik-Kartell eine Geldbuße verhängt. Sie wurde jetzt rechtskräftig. Bedeutet: Fronius wurde zu einer Strafe von 3 Millionen Euro verdonnert.
Hintergrund: Über ein anonymes Whistleblower-System waren Hinweise zu Verstößen eingegangen. Verträge beinhalteten etwa rechtswidrige Vereinbarungen über eine Gebietsaufteilung, Preisabsprachen und Wettbewerbsverbote.
Weitere Unternehmen betroffen
Das OÖ-Unternehmen erhielt den Kronzeugenstatus und kooperierte kontinuierlich und umfassend mit der Behörde. Die Verfahren gegen weitere Unternehmen wurden bereits abgeschlossen: Haberkorn in Wolfurt (Bez. Bregenz) in Vorarlberg muss 870.000 Euro zahlen, Zultner in Wels 505.000 Euro.
Es gab aber auch eine erfreuliche Nachricht: Die Post will den Mitarbeitern, die bei Fronius aktuell von Kündigungen betroffen sind, helfen. Sie hat darauf hingewiesen, dass sie in Oberösterreich rund 160 Mitarbeiter sucht – etwa in den Logistikzentren, bei der Zustellung oder in der IT.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der Technologie-Konzern Fronius steckt in einer tiefen Krise, die sich in der Streichung von 1.000 Arbeitsplätzen und einer Strafe von 3 Millionen Euro wegen Verstößen gegen das Kartellrecht manifestiert
- Die Solarkrise und schwache Absatzzahlen sind die Hauptgründe für die Entlassungen, während das Unternehmen auch wegen rechtswidriger Vereinbarungen bestraft wurde
- Die Post bietet jedoch den betroffenen Mitarbeitern eine gewisse Hoffnung, da sie in Oberösterreich rund 160 Mitarbeiter sucht