Behaltefrist bei KESt

Finanzminister beharrt auf neuem Steuer-Clou für alle

Finanzminister Magnus Brunner beharrt auf seinem Vorstoß einer KESt-Befreiung mit Behaltefrist für ein Vorsorgedepot – und bekommt mehr Rückenwind.

Newsdesk Heute
Finanzminister beharrt auf neuem Steuer-Clou für alle
Finanzminister Magnus Brunner (VP) beharrt auf seiner Idee eines Vorsorgedepots.
Helmut Graf, iStock (Montage "Heute")

Bereits zuvor hatte Finanzminister Magnus Brunner mit der Idee aufhorchen lassen, dass es für Bürger, die ihr Geld für die Pension oder für einen Immobilienerwerb langfristig anlegen wollen, eine Steuererleichterung geben soll. Am Donnerstag erneuerte Brunner laut Medienberichten in einem Online-Pressegespräch diese Forderung und zeigte sich verwundert, dass es Gegner des Modells gebe: "Es ist unverständlich, wie man da dagegen sein kann." Immerhin habe man nun beim neuen Vorstoß die Bedenken des grünen Koalitionspartners ausräumen können, so der Finanzminister. Diese hatte sich vor allem mit der Dauer der Behaltefrist beschäftigt.

Das neue Modell im Detail: Wer Geld im Rahmen eines "Vorsorgedepots" mit einer Behaltefrist von zehn Jahren (zuvor war von einem bis drei Jahre die Rede) anlege, solle sich das Geld am Ende des Zeitraums mit einer Befreiung von der Kapitalertragsteuer (KESt) auszahlen lassen können. Auch eine KESt-befreite Auszahlung des Geldes vor der Behaltefrist soll möglich sein – etwa, wenn der Anleger in die Pension eintritt oder das Geld in eine Vorsorgewohnung investieren will. Der Hintergedanke: Begünstigt werden sollen von der Steuer-Befreiung Bürger, die für das Alter vorsorgen wollen, nicht aber Spekulanten, denen es um die Maximierung der Gewinne geht.

Das steckt hinter der Kapitalertragsteuer
Die Kapitalertragsteuer (KESt) ist eine besondere Erhebungsform der Einkommensteuer. Bei inländischen Einkünften aus Kapitalvermögen wird die Einkommensteuer durch Steuerabzug erhoben. D.h. die Kapitalertragsteuer wird von der Bank bzw. der auszahlenden Stelle einbehalten und direkt an das Finanzamt abgeführt.
Der Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 Prozent unterliegen Kapitalerträge aus Geldeinlagen (z.B. für Zinsen aus Sparbüchern und Girokonten) und nicht verbrieften sonstigen Forderungen bei Kreditinstituten. Für alle anderen Einkünfte aus Kapitalvermögen beträgt der Steuersatz 27,5 Prozent. (Quelle: oesterreich.gv.at)

"Win-Win-Situation für Bürgerinnen und Bürger"

Die Grünen seien nun nur noch generell gegen den Plan, hätten aber "keine sachliche Kritik" mehr am Plan, heißt es. Und der Finanzminister bekommt immer mehr Rückenwind – am Donnerstag signalisierten sowohl die Industriellenvereinigung, als auch das Aktienforum Unterstützung für den Brunner-Plan. "Um die private Altersvorsorge, Vermögensaufbau und den heimischen Kapitalmarkt weiter zu stärken und so zu einer Win-Win-Situation für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmerinnen und Unternehmer zu machen, braucht es die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen starken Kapitalmarkt", so die Industriellenvereinigung.

Wie auch beim Aktienforum herrscht wenig Verständnis für die Weigerung der Grünen, die in der Vergangenheit bemängelt hatten, dass Kapitalanleger bereits jetzt gegenüber Arbeitseinkommen bessergestellt seien und von einer KESt-Senkung vor allem Reiche profitieren würden. "Das Vorurteil, Wertpapiere wären ein 'Elitenprogramm', ist nicht nachvollziehbar", kritisiert dagegen die Industriellenvereinigung. "Aktienvorsorge ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, denn bereits jeder Vierte nimmt seine Altersvorsorge und Vermögensaufbau selbst in die Hand und besitzt Wertpapiere."

"Die verdienen weniger als 2.000 Euro netto"

"Wir unterstützen Finanzminister Brunner bei seinem Ansinnen ein Vorsorgedepot einzuführen", sagt auch Robert Ottel, Präsident des Aktienforums. "Mittlerweile halten 25 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher Wertpapiere. Die sollte man nicht im Regen stehen lassen." Und: "Die Einschätzung, wonach untere und mittlere Einkommensschichten nicht am Kapitalmarkt investiert sind, ist falsch. Rund 800.000 Menschen, die investiert sind, verdienen weniger als 2.000 Euro netto." Ottel ortet bereits "das Kalkül mancher Parteien", Menschen den Zugang zum Kapitalmarkt zu verbauen, als "gescheitert".

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