Finale! Djokovic von Jungstar Sinner vorgeführt

Djokovic visierte in Melbourne seinen 25. Grand-Slam-Erfolg an. Allerdings wurde der Titelverteidiger am Freitag vom 22-jährigen Südtiroler entzaubert. Sinner setzte sich nach 3:22 Stunden mit 6:1, 6:2, 6:7 (5) und 6:3 klar gegen Weltranglisten-Ersten durch und steht erstmals in einem Grand-Slam-Finale. Besonders beeindruckend: Sinner ließ keinen einzigen Breakball seines serbischen Gegners zu. 

Djokovic, der die letzten vier Auflagen des ersten Grand Slams des Jahres, an denen er teilnehmen durfte, gewann, kassierte seine erste Melbourne-Pleite nach 34 Siegen in Serie. Der 36-Jährige triumphierte in Melbourne bereits zehn Mal. 

"Es fühlt sich großartig an, es war aber ein hartes Match. Djokovic hat im dritten Satz das Level noch einmal hochgeschraubt. Aber ich habe gut serviert, war komplett bei mir, ich habe immer daran geglaubt", erklärte der Südtiroler nach seinem Sieg. "Ich will jetzt nicht zu viel über das Finale nachdenken. Ich konzentriere mich voll auf mich, bin bereit und bleibe locker", blickte der 22-Jährige bereits Richtung Endspiel am Sonntag. 

Im Endspiel geht es nun gegen den Sieger des Duells Daniil Medwedew aus Russland gegen Alexander Zverev aus Deutschland. 

Sinner spielt groß auf

Sinner spielte in den ersten beiden Sätzen groß auf. Der Italiener nahm Djokovic das erste Aufschlagspiel gleich ab, ging mit 3:0 in Front, baute seine Führung mit dem zweiten Break im Satz auf 5:1 aus. Ein Vorsprung, den sich Sinner nicht mehr nehmen ließ, der Weltranglisten-Vierte machte den Durchgang mit 6:1 zu. Ähnlich deutlich verlief der zweite Satz, in dem sich der grandios aufspielende Südtiroler den Aufschlag des serbischen Stars zum 2:1 holte, mit dem Break im umkämpften siebten Aufschlagspiel auf 5:2 davonzog und ausservierte. 

Im dritten Durchgang war es beim Stand von 5:5 und 40:40 plötzlich leise auf den Zuschauerrängen geworden. Ein Fan musste versorgt werden. Schnell sprintete eine Physiotherapeutin zu dem Mann. Die Kameras schwenkten weg, in der Rod Laver Arena war kaum noch ein Ton zu hören. Nach wenigen Minuten schien sich der Mann erholt zu haben, konnte auf eigenen Füßen das Stadioninnere verlassen. Beide Spieler warteten die kurze Unterbrechung auf dem Platz ab, das Spiel konnte nach rund fünf Minuten wieder fortgesetzt werden. 

Djokovic konnte im dritten Durchgang mithalten, ohne sich jedoch einen Breakball herausspielen zu können. So ging der Satz ins Tie-Break, in dem der serbische Tennis-Star noch einen Matchball seines italienischen Gegners abwehrte, das Tie-Break dann mit 7:5 für sich entschied. 

Deutlicher verlief dann der vierte Satz, in dem Sinner wieder schnell auf 4:1 davonzog, die Weichen auf Sieg stellte und mit konstanten Aufschlägen nichts anbrennen ließ. Der zweite Matchball saß – 6:3.