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"Final Fantasy XIV": So gut wird das neue "Endwalker"
Die Reise zum Mond, sie steht bevor! Die neue Erweiterung "Endwalker" für "Final Fantasy XIV" wird gigantisch. Das zeigte ein exklusives Medien-Event.
Groß, größer, großartig? Dies vorab über die meisten Videospiele zu behaupten, mündet oft in kompletten Flops und bitteren Enttäuschungen. Im Fall von "Final Fantasy XIV" und seiner am 23. November erscheinenden Erweiterung "Endwalker" dürfte dies aber tatsächlich zutreffen. Im Rahmen eines Media-Events gewährten Game-Mastermind Naoki Yoshida und Square Enix einen ersten Anspieleindruck. Dabei war bereits viel zu erleben, allerdings in Hinsicht auf den Umfang wiederum nur ein Bruchteil. Denn klar ist: "Endwalker" wird gigantisch, nämlich richtig, richtig, richtig groß.
Während Vollversionen von Spielen meist nach 15 bis 20 Stunden zu Ende sind, darf man sich bei "Endwalker" auf weit mehr Spielzeit als die ebenfalls nicht zu unterschätzende Erweiterung "Shadowbringers" freuen. Zahlen wollte man nicht offen nennen, anhand der präsentierten Details vermuten wir aber stark, dass die Spieldauer sogar Richtung der 100 Stunden gehen dürfte. Und vergessen wir dabei nicht: Es handelt sich um eine Erweiterung, nicht das Hauptspiel! Was wäre da passender, als dass das Abenteuer die Spieler nicht nur in neue Gefilde, sondern sogar auf den Mond schickt?
Vom Fehlstart zum absoluten Publikumsliebling
Nachdem das ursprünglich bereits im Jahr 2010 gestartete "Final Fantasy XIV" einen Fehlstart hinlegte, feiert es seit der Neuauflage "Final Fantasy XIV: A Realm Reborn" eine fulminante Wiedergeburt – und seitdem eine Erfolgsgeschichte, auf die nun die vierte große Erweiterung namens "Endwalker" wartet. Bereits vor dem Erscheinen von "Endwalker" beträgt die zahl der Spieler über 24 Millionen und das Game ist für die Verantwortlichen das profitabelste der "Final Fantasy"-Saga.
Doch genug geschwafelt, wie spielt sich nun "Endwalker"? Vorausgeschickt sei, dass es sich noch nicht um einen fertigen Build handelte und sich noch viele Mechaniken, Statuswerte und Co. dramatisch ändern könnten. Und dennoch macht bereits alles einen sehr runden Eindruck. Während wir uns eher zu den "FF14"-Neulingen zählen, löst die Geschichte von "Endwalker" bei Experten einen kompletten Hype aus: Sie erzählt den Handlungsbogen Hydaelyn und Zodiark – also die bisher spielumspannende große Geschichte – zu Ende und öffnet das Game damit für eine künftig ganz neue Story.
Absolut gelungene neue Spiel-Areale
Story-Missionen oder Quests waren im spielbaren Build des Games noch keine auszuprobieren. Außerdem waren noch viele der neuen Gebiete abgesperrt. Auch ein Abstecher zum Mond war durch nicht möglich. Sehr wohl aber in neue und altbekannte Areale. Erkundbar waren etwa Thavnair, Garlemald und die Hauptstadt Alt-Sharlayan. Besonders beeindruckt dabei Thavnair, das vor Staunen dem Mund offen stehen lässt. Das Dschungelareal zeigt sich saftig grün mit bunten Akzenten, traumhaften Stränden und Sonnenaufgängen und -untergängen, die einfach minutenlang in den Bann ziehen. Experten werden zudem in Tempeln, Ruinen und im Dschungel massenweise Hinweise auf die jahrelange Game-Story finden.
Im krassen Gegensatz zum bunten und lichtdurchfluteten Areal zeigt sich die düstere und zerstörte garleische Hauptstadt Garlemald. Häuser, Wege und Fortbewegungsmittel sind zerbombt, zerstört, zerfallen, umrahmt von einem gigantischen und unheilvoll leuchtendem Turm. Hier gelingt dem Spiel auch ein kleines Wunder: Der Verfall der Hauptstadt unserer Feinde zeigt, dass auch sie mit Leid und Trauer zu kämpfen haben. Alt-Sharlayan wiederum hat etwas von einem Ruhepol: Edle Prunkbauten laden zum Erkunden ein, im Forum darf man Gelehrten lauschen und die Bibliothek besuchen. Es hat etwas Beruhigendes, einfach durch die Straßen zu schlendern oder am Wasser vom Kampfgeschehen inne zu halten.
Zwei neue Klassen als Game-Highlights
Gar nicht so sehr die grafisch fantastisch ausgefallenen neuen (und alten) Gebiete sind das große Highlight von "Endwalker", zumindest in der spielbaren Version waren es die beiden neuen Jobs, der Schnitter und der Weise. Der Schnitter fällt mit einer recht hohen Kampfgeschwindigkeit und sehr flüssigen Kombo-Attacken auf. Dabei laden Spieler mit den Angriffen mächtige Fähigkeiten stufenweise auf: Erst schalten sich neue Attacken der Leiste Soul Gauge frei, nutzt man diese, können schließlich die mächtigsten Angriffe über die Shroud Gauge freigesetzt werden. Die Klasse spielt sich so riskant wie lohnenswert: Wer die richtige Attacken kombiniert und das Timing perfektioniert, wird zur ultimativen Kämpferklasse. Nichts für Anfänger!
Der Weise wiederum dürfte auch den absoluten Neulingen mit seiner nicht ganz so durchschlagenden, aber umso mehr Fehler verzeihenden Spielweise besser gefallen. Er wandelt nämlich von ihm selbst ausgeteilten Schaden in Heilung um, was einen idealen Mix aus Angriff und Verteidigung darstellt und ihn zu einem wertvollen Mitglied jeder Party macht. Vorstellen darf man sich das so: Im Kampf lässt sich der automatische Heilungszauber auf einen Kampf-Kameraden legen, der dann mit jedem Schadensangriff ein Stück weit geheilt wird. Gleichzeitig darf man natürlich jederzeit zu den klassischen Heilungszaubern wechseln, wenn es brenzlig wird. Sich selbst darf der Weise zusätzlich mit Schildzaubern schützen und Schaden übet Zeit anrichten.
Auch alle anderen Jobs dürften profitieren
Wer nun gewillt ist, seinen jahrelang gepflegten Charakter gegen eine der neuen Klassen zu tauschen, sollte noch eines wissen: Mit "Endwalker" dürften auch alle anderen Jobs profitieren. Nicht nur, dass sich die Figuren nun bis Stufe 90 leveln lassen, auch werden ausgewählte Aktionen nun nahtloser ineinander geführt und aufeinander abgestimmt. Nahkampf-Attacken werden nicht mehr von Fernkampf-Angriffen gestoppt, geplante Manöver können besser getimt und aneinandergereiht werden. Auch grafisch macht das viel her, denn die Figuren bewegen sich flüssiger und natürlicher.
Und auch einige Neuerungen dürften bei den Fähigkeiten auf alle Klassen zukommen. Verteidiger bekommen neue Kombos aus Direkt- und Flächenschaden zur Verfügung gestellt, Heiler neue Sills die Schaden auf sich ziehen und die Heilung verstärken, Nahkampf- und Fernkampf-Jobs kriegen unter anderem die Möglichkeit, durch taktische Skills Schneisen in Feindtruppen schlagen zu können. Der Sinn hinter all den Überarbeitungen: Die Klassen sollen sich noch unterschiedlicher spielen, ihre jeweils eigenen Stärken sollen ausgebaut werden und eine ganze Reihe Jobs wird sich völlig neu spielen.
Das erste Dungeon bereits angespielt
Größtes Abenteuer des Media-Events und der spielbaren Version war wiederum ein neuer Dungeon, der Tower of Zot. Der in der Spielwelt weithin sichtbare Turm ist ein besonderer Leckerbissen mit Herausforderungen, für die es eine gut eingespielte Mannschaft benötigt. Als Neulinge ließen wir den Veteranen den Vortritt, durften ihnen aber beim Spielen über die virtuelle Schulter schauen. Drei Bosse warten im Verlauf des Dungeons, abwechslungsreicher als bisher und nicht bei allen ist sofort klar, was zu tun ist. Das hat gerade bei den ersten Durchgängen einen großen Reiz, nicht gegen Standard-Haudrauf-Feinde anzutreten. Schon die ersten beiden Bosse verlangen den Spielern viel ab, die finale Bosswelle ist dann das Sahnehäubchen.
Die Magus-Schwestern können nämlich Sphären mit verschiedenen Fähigkeiten über das Spielfeld fliegen lassen, die Zeit manipulieren und damit ihre Skills beeinflussen und auch gemeinsam auf den Plan treten, was den Zusammenhalt und eine gute Koordination der Spieler-Party erfordert. Grafisch kann sich der Turm übrigens gegen viele der bisherigen Dungeons durchsetzen. Die Mauern sind von seltsamen Strukturen durchzogen, die die Gefahr förmlich hinausschreien. Streckenweise gleicht die Atmosphäre dem beklemmenden Gefühl, im Inneren einer uralten, gigantischen Kreatur zu wandeln. Smarte Bosse, ausklügelte neue Mechaniken, düstere Atmosphäre, der neue Dungeon gefällt außergewöhnlich gut.
Und das sagt Yoshi-P zu seinem neuen Meisterwerk
"Final Fantasy XIV"-Produzent Naoki "Yoshi-P" Yoshida hatte ebenfalls noch einige Worte an die Event-Teilnehmer und an die Spieler in aller Welt zu richten. Eine der Kernaussagen: Niemand müsse sich fürchten, weil die Kampfwerte mit "Endwalker" deutlich reduziert werden. Zwar sinken unter anderem Schaden und Lebenspunkte der Spieler deutlich ab, auf das Spielgefühl soll das aber nur positive Auswirkungen haben, denn: Einerseits würden auch alle Feindwerte angepasst und die Schadens- und Gesundheitssysteme selbst nicht angerührt, andererseits soll die Anpassung das Game übersichtlicher machen.
Gleichzeitig soll es leichter werden, viele Jobs schneller auf die Maximalstufe leveln zu können, denn es werden nicht nur die nötigen Stufenwerte reduziert, es soll auch einfach er werden, mehrere Klassen gleichzeitig hochzuleveln. Mehr Gewicht soll zudem das Trust-System bekommen, was Solo-Spieler samt KI-Gefährten das Erkunden älterer Dungeons mit einem späteren Patch möglich machen könnte. Und: Die Kosten für Teleportationen werden angeglichen und enden nicht mehr bei 999 Gil, der Spielwährung. Dadurch sollen weitere Entfernungen realistischerweise mehr kosten als kurze Distanzen.
"Endwalker" dürfte gigantisch groß und gut werden
Square Enix und Naoki Yoshida kündigen mit "Endwalker" ein fantastisches Abenteuer an, dass die Erwartungen der Fans mehr als nur erfüllen könnte. Die ersten Eindrücke jedenfalls sind grandios. Auch wenn einige Mechaniken umgekrempelt werden, dürfte das Spiel seinen Wurzeln treu bleiben und langjährige Fans keinesfalls vor den Kopf stoßen. Gleichzeitig wird es auch für Neulinge einfacher werden, schnell große Sprünge zu machen, etwa durch das etwas erleichterte Klassen-Levelsystem. Bleibt zu hoffen, dass die Handlung tatsächlich so episch ausfällt, wie im Vorfeld angedeutet.
Top ankommen werden jedenfalls die neuen Jobs Schnitter und Weiser, die sich fantastisch spielen und teils ganz neue Fähigkeiten und Kombos einführen. Grafisch wiederum gibt mit "Endwalker" neue Areale, die zum Schönsten zählen, das das gigantische MMORPG überhaupt zu bieten hat. "Endwalker" ist aber letztlich auch ein beeindruckender Beweis dafür, dass das riesige Abenteuer "Final Fantasy XIV" weder für die Macher, noch für die Fans bald vorbei ist. Die Liebe zum Detail und die Lust, Neues auszuprobieren, zeigt, dass Fantasy-Gamestoff auch für die kommenden Jahre gesichert sein sollte.