Gaza

Feuerpause soll Zivilisten Evakuation ermöglichen

Die israelische Armee wird ihre militärischen Operationen im südlichen Teil von Gaza-Stadt am Dienstag für vier Stunden einstellen

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Feuerpause soll Zivilisten Evakuation ermöglichen
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über mehrere Regierungsgebäude der islamistischen Hamas in der Stadt Gaza übernommen.
Rizek Abdeljawad Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

Laut der israelischen Regierung steht der Gazastreifen nicht mehr unter der Kontrolle der Terrororganisation Hamas. Wie der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant am Montag bekannt gab, seien die Terroristen dabei, in den Süden des Palästinensergebiets zu flüchten. Zivilisten plünderten Hamas-Stützpunkte, "Heute" berichtete.

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge die Kontrolle über mehrere Regierungsgebäude der islamistischen Hamas in der Stadt Gaza übernommen. Dazu gehörten das Parlament und Gebäude der Polizei, erklärte das israelische Militär am Dienstag.

Vierstündige Feuerpause soll Zivilisten die Evakuation erlauben

Die israelische Armee wird ihre militärischen Operationen im südlichen Teil von Gaza-Stadt am Dienstag für vier Stunden einstellen, wie der IDF-Sprecher Avihai Edri auf X (ehemals Twitter) schreibt. Die Kampfhandlungen würden demnach im Stadteil Tuffah von 10 Uhr bis 14 Uhr Ortszeit eingestellt. Während dieser Zeit sollen Zivilisten über einen humanitären Korridor fliehen können, der bereits einige Stunden zuvor geöffnet wurde. Der Korridor soll den Flüchtenden einen schnellen Weg in den Süden bieten.

Auch im al-Shati-Flüchtlingslager an der Küste im Norden des Gazastreifens sollen die Leute von 8 Uhr bis 14 Uhr Ortszeit die Möglichkeit haben, das Lager zu verlassen. Gemessen an der Schweizer Zeit ist der Gazastreifen eine Stunde voraus.

7 Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Bei Zusammenstößen während eines Einsatzes der israelischen Armee im besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden. Die Toten seien zwischen 21 und 33 Jahre alt, erklärte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Dienstag. Bei dem Militäreinsatz in Tulkarm im Norden des Palästinensergebiets seien in der Nacht auf Dienstag zudem zwölf Menschen verletzt worden, vier davon schwer.

Die israelische Armee teilte mit, mutmaßliche Terroristen hätten bei einer Razzia Sprengsätze auf die Einsatzkräfte gefeuert. Deshalb habe das Militär ein Fluggerät eingesetzt. Palästinensische Medien berichteten, Palästinenser seien sowohl bei einem Drohnenangriff als auch durch Schüsse getötet worden. Die Armee erklärte, dass bei Schusswechseln mit bewaffneten Palästinensern mehrere Angreifer getötet worden seien. Soldaten hätten bei der Razzia Verdächtige festgenommen und befragt.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober noch deutlich verschärft. Insgesamt 188 Palästinenser wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium seitdem getötet. Die Armee hat seitdem eigenen Angaben zufolge bei Razzien rund 1700 Verdächtige festgenommen, davon 950 mit mutmaßlicher Verbindung zur Hamas. Es gibt auch mehr Berichte über Gewalt israelischer Siedler gegen Palästinenser.

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    Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari präsentiert Beweise, dass die Terrormiliz Hamas ein Krankenhaus als Waffenversteck verwendet hat.
    Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari präsentiert Beweise, dass die Terrormiliz Hamas ein Krankenhaus als Waffenversteck verwendet hat.
    via REUTERS
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