Österreich

Tierquälerei: Radio sendet kritischen Spot nicht

Heute Redaktion
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Keine zwei Tage lief der Spot über die legale Ferkel-Kastration in Österreich, dann wurde er aus dem Programm genommen. Ein Skandal, finden die Macher.

Wie "Heute" berichtete, ist das Tierschutzgesetz "Neu" einfach zum Weinen. Kritiker prangern an, dass diese Gesetzesänderung nicht nur "völlig am Thema vorbei" gehe, sondern auch "unsere Tiere zur Sache" degradiere.

"Arme Schweine" , egal ob "bio" oder nicht

Vor allem für Schweine ist das Gesetz fatal. Denn qualvolle Ferkelkastrationen sind nach wie vor erlaubt - und zwar völlig ohne Betäubung. Im Detail: Den jungen Schweinen wird bei vollem Bewusstsein der Unterleib aufgeschnitten und anschließend werden ihnen die Hoden, meist per Hand, herausgerissen.

"Dies ist gängige Praxis in Österreich - egal ob Bio-Schwein oder konventionell gehaltenes", so Michael Hartl von "United Creatures". Auf diesen Missstand möchte die Tierschutzorganisation nun mit der Kampagne "Arme Schweine" Aufmerksam machen.

Maulkorb für Radiospot oder Hörer-Protest?

Darum veröffentlichte die Organisation Anfang Oktober diesen Radiospot zum Thema Schweinefleisch in Österreich und speziell zur betäubungslosen Ferkelkastration. Fast alle heimischen Radiosender lehnten eine Ausstrahlung sofort ab. Der einzige Sender, der ihn spielte, nahm ihn nach gerade einmal 1,5 Tagen wieder aus dem Programm. Begründung: Die Zuhörer hätten sich beschwert.

"United Creatures" möchte ihn nicht an den Pranger stellen und gibt deshalb keine Auskunft, welcher Sender einen Rückzieher machte. Man ist sich jedoch sicher, dass dies nur ein vorgeschobener Grund war.

"Viel wahrscheinlicher ist, dass hier die subtile Drohung starker Marktkräfte, man könne auch Werbegeld bei dem Sender reduzieren, ihre Wirkung gezeigt haben. Der vorauseilende Gehorsam gegenüber den kräftig zahlenden Werbekund*innen funktioniert also gut.", so"United Creatures".

"Wer hat die Eier, unseren Radio-Spot anzuhören?"

Da die Radiosender sich landesweit weiter weigern, den Spot zu spielen, sucht er nun seinen Weg über das Netz. "Wer hat die Eier, unseren Radio-Spot anzuhören?" fragen die Organisatoren.

"Denn nur wenn wir die Eier haben, unangenehmes anzusprechen und notwendige Reformen auch anzupacken, wird sich etwas ändern", so "United Creatures".

(mp)