Großstreik auf Korsika
Ferieninsel völlig abgeschnitten: Urlauber sitzen fest
Reisende auf die Ferieninsel Korsika werden Zeugen eines spontanen Streiks, der Flughäfen und Häfen lahmlegt. Urlauber sind auf der Insel gefangen.
Am Donnerstagabend geht auf der beliebten Ferieninsel Korsika offenbar nichts mehr. "In Korsika steht der öffentliche Verkehr seit ca. 18 Uhr still. Keine Fähren fahren mehr und Flugverkehr gibt es auch nicht mehr", wie eine Person vor Ort gegenüber "20.min" berichtete.
Tatsächlich stehen die vier Flughäfen und sechs Häfen der Insel still, wie auch mehrere französische Zeitungen bestätigen. Grund dafür ist ein Streik, der spontan ins Leben gerufen wurde und nun die Urlauber auf der Insel an der Abreise hindert.
Übernachten in der Turnhalle
Die Ferieninsel ist ein beliebtes Urlaubsziel. "Wir kamen am Samstag mit der Fähre und die war voll", erzählte eine Urlauberin.
Auf der Facebook-Gruppe "I love Korsika", ist zu sehen, wie offenbar weitere Touristen, die auf eine Überfahrt hofften, betroffen sind. Viele konnten am Donnerstagabend wohl nicht mehr auf Korsika oder zurück. Am Hafen Bastia, wurde den Touristen eine Turnhalle zur Übernachtung bereitgestellt.
Der Streik führte zudem an mehreren Orten auf der Insel zu Verkehrschaos und zu Staus, wie lokale Zeitungen berichten.
Streik gegen Privatisierung
Diese Situation folgt einer spontanen Bewegung von Mitarbeitern der Korsischen Industrie- und Handelskammer (CCI). Sie wollen damit gegen Privatisierungspläne des öffentlichen Transports auf der Insel protestieren. Wie lange der Streik andauern wird, ist unklar. Die Gewerkschaft UNSA Transport hat eine Streikanzeige "mit sofortiger Wirkung und verlängerbar für Zeiträume von 24 Stunden" eingereicht.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein spontaner Streik auf Korsika hat den öffentlichen Verkehr lahmgelegt, wodurch Flughäfen und Häfen stillstehen und Urlauber auf der Insel festsitzen
- Der Streik, der von Mitarbeitern der Korsischen Industrie- und Handelskammer gegen Privatisierungspläne des öffentlichen Transports initiiert wurde, führte zu Verkehrschaos und Übernachtungen in Notunterkünften