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Feller: "Nicht jeder kann ein Hermann Maier sein"

Am Wochenende beginnt in Sölden der Ski-Winter. Die Augen sind auf Marcel Hirscher gerichtet. Auch Manuel Feller will in den Blickpunkt carven.

Heute Redaktion
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Manuel Feller spitzt auf seinen ersten Weltcup-Sieg.
Manuel Feller spitzt auf seinen ersten Weltcup-Sieg.
Bild: GEPA-pictures.com

Wer kann die Riesentorlauf-Dominanz von Marcel Hirscher durchbrechen? Fragt man im Ski-Zirkus nach, fällt verdächtig oft ein Name: Manuel Feller. Im Gespräch mit "Heute" erklärt das 26-jährige ÖSV-Ass, warum.

"Ich blieb im Sommer endlich mal komplett verletzungs- und schmerzfrei", sagt Feller, der seine einstigen Rückenprobleme im Griff hat. "Mir geht es so gut wie noch nie."

Plus: Erstmals steht ihm mit Richard "Richie"Weißenbacher, der einst Eva-Maria Brem betreute, ein eigener Servicemann zur Verfügung. "Ein großer Vorteil. Da ist mir meine Ski-Firma Atomic sehr entgegengekommen. Finanziell ist das nämlich nicht ohne. Mit all den Reisen kostet er rund 200.000 Euro pro Jahr."

Erste Früchte trug die Arbeit im Sommer-Camp in Neuseeland. "Dort haben wir beim Material so viel weitergebracht wie im kompletten Vorjahr. Da merkt man, was möglich ist, wenn sich ein Servicemann nur auf einen Athleten konzentrieren kann."

Stallkollege Marcel Hirscher ließ den Trip wie üblich aus. Kopieren lässt sich diese "Taktik" aber nicht, gesteht Feller. "Er ist einfach einen Schritt weiter, so ehrlich muss man sein. Er hat sieben Mal die Kugel geholt, er kann es sich leisten, drei Wochen später zu beginnen. Nicht jeder kann ein Hirscher oder ein Hermann Maier sein."

Reggae und Demut in Jamaika

Zeit für einen (beinahe schon traditionellen) Jamaika-Urlaub blieb freilich auch. "Mich fasziniert die Musik und der Kontrast, von der Kultur ist es ganz anders als bei uns. In Österreich ist alles klar strukturiert. Du gehst in die Schule, machst dann eine Lehre oder studierst. Mit 15 wird dir schon gesagt, wie und was du mit 40 sein sollst. Drüben ist es ganz anders. Wenn du eine Woche in Kingston in der dritten Welt verbringst, lernst du gewisse Dinge daheim wieder zu schätzen. Ich suche etwas Kontroverses zu unserem Alltag", erklärt Feller seine Liebe zum "Reggae-Land".