Slalom-Klassiker
Feller-Drama! Deutscher triumphiert in Kitzbühel
Manuel Feller schrammt am Kitzbühel-Stockerl vorbei. Der Deutsche Linus Straßer jubelt über den Sieg am Ganslernhang.
Bitterer Abschluss des Hahnenkamm-Wochenendes! Slalom-Dominator Manuel Feller gewann drei der ersten vier Saisonrennen, verpasste ausgerechnet beim Heimrennen seinen erträumten Sieg und das Stockerl. Der Tiroler wurde Vierter – das nächste Kitz-Drama nach dem Ausfall im Vorjahr als Halbzeitführender.
Der Sieg ging an den Deutschen Linus Straßer. Er setzte sich 14 Hundertstelsekunden vor dem schwedischen Sensationsmann Kristoffer Jakobsen und dem Schweizer Vorjahres-Sieger Daniel Yule (+0,20 Sekunden) durch. Feller fehlten 0,79 Sekunden auf die Bestzeit.
Feller, auf die Analyse von ORF-Experte Thomas Sykora angesprochen, ob er denn "überpowert" habe: "Na, Blödsinn. Einfach zu wenig zugetraut. Heute war es brutal knackig. Da musst du im Schädel schon brutal stark sein, dass du es dir in jedem Schwung auf Zug zutraust. Die Piste war ja weit weg von den letzten Rennen. Alleine, wieviele Ausfälle wir heute hatten, zeigt, wie schwierig der Untergrund heute war."
Feller sagte geknickt: "Wenn du drei Rennen gewinnst, möchtest du natürlich heute auch auf dem Podest stehen. Ich würde jeden Sieg gegen einen Sieg hier eintauschen. Aber Gratulation an den Linus Straßer. Der ist öfter auf der Schnauze gelegen. Jetzt ist es ihm hier voll aufgegangen. Das ist für ihn auch eine Art Heimrennen gewesen."
Der ÖSV-Star behalt vor dem nächsten Klassiker am Dienstag, dem Nachtslalom von Schladming, die Führung in der Disziplinen-Wertung. Feller führt 187 Punkte vor Straßer.
Straßer siegt
Straßer jubelte: "Unglaublich. Die Geschichte schließt sich für mich. Ich verbinde so viel mit Kitzbühel und Österreich. Ohne Österreich und ohne den positiven Fanatismus der Leute wäre ich niemals Skifahrer geworden. Es ist schwer, in Worte zu fassen. Es ist auch noch ein bisschen schwer, es zu realisieren, dass es wirklich Kitzbühel ist. Jetzt fehlen mir nur mehr die zwei Klassiker in Wengen und Adelboden, dann wäre ich wunschlos glücklich."
Der Deutsche feierte seinen vierten Weltcupsieg, den dritten im Slalom. 2022 hatte er bereits den Nachtslalom von Schladming für sich entschieden.
Zweitbester Österreicher wurde Dominik Raschner, der sich sukzessive der Weltspitze annäherte. Raschner wurde mit 1,53 Sekunden Verspätung Siebenter.