Eindringliche Warnung

"Fast unkontrollierbar" – neue Aufregung um Tierseuche

Die Angst wächst: Die Maul- und Klauenseuche rückt immer näher, Behörden greifen zu drastischen Maßnahmen. Ein Jäger warnt vor einer stillen Gefahr.
Oberösterreich Heute
07.04.2025, 03:00

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) rückt bedrohlich näher an Österreichs Grenzen heran. Am Samstag wurden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, um das Virus fernzuhalten. In Niederösterreich und dem Burgenland wurden insgesamt 24 kleinere Grenzübergänge zu Ungarn und der Slowakei geschlossen.

Hintergrundinfos zur Maul- und Klauenseuche (MKS):

• Hoch ansteckende Viruserkrankung bei Paarhufern (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Wildwiederkäuer)

• Verursacht durch das MKS-Virus (Aphthovirus) • Symptome: hohes Fieber, Blasenbildung an Maul, Klauen und Zitzen, Lahmheit • Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 14 Tagen.

• Wirtschaftliche Folgen: Keulung der Tierbestände auf betroffenen Betrieben, Handelsbeschränkungen (jedenfalls Lebendtiere; aber auch Fleisch, Milch möglich – abhängig von jeweiligen Import-Ländern)

• Hohe Ansteckungsgefahr durch direkten Kontakt oder kontaminierte Materialien • Virus kann auch luftgestützt übertragen werden; unter günstigen Bedingungen über Entfernungen von bis zu 60 Kilometern

(Quelle: Landwirtschaftsressort OÖ)

Großes Risiko für OÖ

Auch in Oberösterreich liegen die Nerven blank, die Lage wird genau beobachtet: "Ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche wäre ein wirtschaftlicher Super-GAU für unsere Landwirtschaft", sagte die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) gegenüber "Heute".

30 Prozent des österreichischen Rinderbestands und 12.400 rinderhaltende Betriebe befinden sich in Oberösterreich. Gelangt das Virus nach Österreich, wäre es deshalb gerade für OÖ verheerend: "Exportstopps, Betriebssperren und massive einzelbetriebliche Verluste durch ganze Bestandskeulungen wären die Folge", so Langer-Weninger. Sie warnt: Eine Einschleppung müsse "unter allen Umständen verhindert werden".

"Wollen wir uns gar nicht ausmalen"

Aber trotz massiver Sicherheitsvorkehrungen an den Grenzen gibt es einen Weg, über den sich die Seuche still und heimlich ins Land schleichen könnte: über die Wildtiere. "Das ist dann wirklich fast unkontrollierbar", erklärt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner gegenüber dem ORF.

Würde sich das Virus dann von den Wildtieren auf die Nutztierbestände übertragen, wäre das "wirklich Worst Case, das wollen wir uns gar nicht ausmalen". Der Landesjägermeister sieht das aber als realistisches Szenario.

Mit den bevorstehenden Osterferien steige das Risiko zusätzlich. Touristen aus betroffenen Ländern könnten das Virus durch weggeworfene Fleischreste einschleppen. "Und wenn diese Speisereste von Wildtieren, in dem Fall hauptsächlich von Wildschweinen, aufgenommen werden, dann besteht tatsächliches Übertragungsrisiko." Sieghartsleitner bittet deshalb darum, heuer auf Jagdreisen zu verzichten.

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