Uni-Abschluss mit Hirntumor
Fast blind, schwerhörig – doch damit überrascht er alle
Beim 33-Jährigen aus Hohenthurn (Ktn.) wurde als Kind ein Hirntumor diagnostiziert. Trotz schwerer Beeinträchtigungen absolvierte er nun sein Studium.
Als Kind war kurzzeitig nicht klar, ob er überlebt. Nun hat Thomas F. (33) aus Hohenthurn (Ktn.) seinen Uni-Abschluss in der Tasche – nach 12 Jahren Studium und allen Widerständen zum Trotz. Das Kürzel "B. Sc." darf sich der Geografie-Absolvent mit vollem Stolz hinter seinen Namen schreiben und tut es auch. "Nur man selbst weiß, wozu man in der Lage ist", meint der junge Mann zu "Heute".
Der großgewachsene Kärntner ist von klein auf ein echter Kämpfer – halb-blind, schwerhörig und durch starke Medikamente in seiner Konzentrationsfähigkeit eingeschränkt, ließ sich der 33-Jährige nie unterkriegen. Auch wenn Leute ihm sagten, er solle das mit der Schule lassen oder er werde nie ein Studium schaffen.
Diagnose als Kind: Hirntumor
Denn in der Volksschule hatte eine niederschmetternde Diagnose sein Leben völlig auf den Kopf gestellt: "Ich bekam Kopfschmerzen. Erst als ich auf einem Auge blind war und auf dem anderen nur vier Prozent Sehleistung hatte, stellte man den Hirntumor fest", erklärte er der "Kleinen Zeitung". Da sein Tumor nicht operiert werden konnte, wurde der Bub bestrahlt – was wiederum das Gehör schädigte.
Hormonpräparate ließen ihn schneller wachsen, als seine Mitschüler – was in leidvollen Mobbingerfahrungen mündete. "Mama, Papa und meine Schwester haben mich gestärkt", so F. Erst in der siebten Klasse Gymnasium ließ sich der Schüler seine Behinderungen amtlich anerkennen. "Davor hatte ich mich dagegen gewehrt".
Behinderten-Ausweis brachte Umschwung
Dadurch alles wurde besser: Bei Tests gab es länger Zeit, mehr mündliche Prüfungen wurden möglich – "auch auf der Uni Klagenfurt wurde ich gut unterstützt und fand gute Freunde", so der Uni-Absolvent, der nun einen Job finden will, "der meinen Bedürfnissen entspricht und in dem ich zufrieden arbeiten kann."
„Immer positiv denken. Nie die Hoffnung verlieren“
Seine Botschaft zum Tag der Inklusion (5. Mai) an andere Eingeschränkte: "Immer positiv denken. Nie die Hoffnung verlieren." Man müsse an sich glauben und angebotene Unterstützung von Anderen annehmen können. Denn: "Es gibt immer einen Ausweg, man muss nur danach suchen." Sogar ein Masterstudium ist für ihn nun vorstellbar.