WWF-Umfrage vor Wahl im Herbst

Fast alle Parteien wollen Paket gegen Bodenverbrauch

Vier von fünf Parlamentsparteien sind für ein Paket gegen Bodenverbrauch und Lebensmittelverschwendung im neuen Regierungsprogramm, so eine Studie.

Bernd Watzka
Fast alle Parteien wollen Paket gegen Bodenverbrauch
Das Wiener Großbauprojekt Stadtstraße wurde von Greenpeace zu einem von "Österreichs 9 Betonschätzen" gekürt.
Tageszeitung HEUTE/Sabine Hertel

Es geht (hoffentlich) voran beim Kampf gegen den Bodenfraß: Die Umweltschutzorganisation WWF hat die österreichischen Parlamentsparteien im Vorfeld der Nationalratswahl zu ihren Umweltplänen befragt – die Ergebnisse machen zuversichtlich.

Die Antworten der Parlamentsparteien in der Umfrage zeigen demnach "überparteiliche Mehrheiten für ein neues Bodenschutz-Paket und ein schärferes Vorgehen gegen Lebensmittelverschwendung", aber auch "große Unterschiede beim Thema Klima", so der WWF.

Wir erwarten von allen Parteien konkrete Antworten auf die aktuellen Umweltkrisen.
Volker Hollenstein
Politische Leitung, WWF Österreich

Verbindliche Reduktionsziele

Unterschiede gibt es bei der Frage nach einer echten Obergrenze für die Bodenversiegelung. Grüne, NEOS und SPÖ sind hier für "verbindliche Reduktionsziele", während die FPÖ das ablehnt. Die ÖVP ist skeptisch und hofft auf eine Strategie der Bundesländer, heißt es in dem WWF-Bericht.

"Nationaler Schulterschluss" gefordert

Der WWF nimmt alle Parteien in die Pflicht: "Die künftige Bundesregierung muss eine Naturschutz-Offensive starten, damit Österreich langfristig sicher und lebenswert ist." Daher schlagen die Umweltschützer der Politik einen "nationalen Schulterschluss" für ein großes Bodenschutzpaket vor.

Volker Hollenstein, seit 2017 Politischer Leiter des WWF Österreich
Volker Hollenstein, seit 2017 Politischer Leiter des WWF Österreich
WWF

"Wir erwarten von allen Parteien konkrete Antworten auf die aktuellen Umweltkrisen. Der umfassende Schutz unserer Natur muss zu den wichtigsten politischen Prioritäten zählen", fordert Volker Hollenstein, Politischer Leiter des WWF Österreich.

Mehrheit gegen Lebensmittelverschwendung

Eine sehr große Mehrheit gibt es gegen die sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln. Mit der SPÖ, der FPÖ, den Grünen und den NEOS wollen vier von fünf Parteien ein "verbindliches Maßnahmen-Paket" gegen die Lebensmittel-Verschwendung umsetzen.

Die ÖVP antwortet hier nicht konkret, schlägt aber immerhin die Änderung des Mindesthaltbarkeitsdatums auf ein "Verfallsdatum" als Lösung vor, damit weniger Essen im Müll landet.

Stärkere Klimaschutzgesetze gefordert

Unterschiede gibt es erwartungsgemäß beim Thema Klima: Eine Allianz von Grünen, NEOS und SPÖ ist für den Beschluss eines starken Klimaschutzgesetzes mit verpflichtenden Reduktionszielen für klimaschädliches CO2.

Die ÖVP antwortet dazu nur ausweichend, während die FPÖ das wichtige Klima-Gesetz ablehnt. Ähnliche Fronten gibt es bei der Reform "umweltschädlicher Subventionen in Milliardenhöhe".

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    Auf den Punkt gebracht

    • Vier von fünf Parlamentsparteien unterstützen ein Paket gegen Bodenverbrauch und Lebensmittelverschwendung
    • Der WWF fordert eine Naturschutz-Offensive und einen nationalen Schulterschluss für ein großes Bodenschutzpaket
    • Es gibt Uneinigkeit beim Thema Klimaschutzgesetze und der Reform von Subventionen
    bw
    Akt.