Ortschef begutachtete Schäden

Fassungslosigkeit nach Amokfahrt: "Sind nette Leute"

Brunns Bürgermeister Andreas Linhart beschreibt die rumänische Glaubensgemeinschaft, die in der zerstörten Kirche betet, als "völlig unauffällig".

Niederösterreich Heute
Fassungslosigkeit nach Amokfahrt: "Sind nette Leute"
Brunns Bürgermeister Andreas Linhart ist fassungslos nach der Amokfahrt in seiner Gemeinde.
DOMINIK MANDL / APA / picturedesk.com/SPÖ Wir für Linhart Facebook

Bei der Begutachtung des Schadens durchlebte Brunns Bürgermeister Andreas Linhart (SP) ein Wechselbad der Gefühle: "Der erste Gedanke: Erleichterung, dass es keine Personenschäden gegeben hat. Wenn man daran denkt, was bei sonstigen Amokfahrten so alles passiert."

Laut Landespolizeidirektion wären zum Zeitpunkt der Tat, am Montag gegen 16.45 Uhr, drei Personen, darunter der Pfarrer, im Gebäude gewesen. Sie blieben unverletzt.

"Portale beschädigt"

Gemeinsam mit dem hiesigen Bauamtsleiter sah Linhart vor Ort "drei beschädigte Portale, aber den tragenden Elementen dürfte nichts passiert sein." Freilich handelt es sich um eine Ersteinschätzung, ein professionelles statisches Gutachten steht noch aus.

Kirche wurde 2021 eröffnet

Die Pfingstkirche Gemeinde Gottes ist eigentlich in den USA verwurzelt. In Österreich wurde sie von rumänischen Christen gegründet, 1984 wurde die erste Pfingstgemeinde in Wien eröffnet. Im Mai 2021 fand die offizielle Eröffnung der Pfingstkirche in Brunn am Gebirge statt. Jene Institution, in die der Rumäne aus angeblich religiösen Motiven an mehreren Stellen rückwärts raste. "Ich war damals bei der Eröffnung eingeladen", sagte Linhart.

"Hat mein Leben zerstört" – Lkw-Lenker rast in Kirche

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    Mehrmals und mit voller Absicht raste ein Lkw-Lenker in das Gebäude einer Pfingstkirche in Brunn am Gebirge.
    Mehrmals und mit voller Absicht raste ein Lkw-Lenker in das Gebäude einer Pfingstkirche in Brunn am Gebirge.
    TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

    "Eine völlig unauffällige Community"

    Was den Ortschef irritiert: "Das ist eine völlig unauffällige Community." Es handle sich um "nette, friedliche Leute".

    "Freikirche hat mein Leben zerstört"

    Demgegenüber stehen die Aussagen des 32-Jährigen, der mit seinem zwölf Tonnen schweren Lkw in die Kirche gekracht ist. "Sie hat mein Leben zerstört", habe er bei der ersten Befragung angegeben, verlautbarte die Landespolizeidirektion. Bereits vor zwei Wochen soll es zu einem Vorfall gekommen sein, bei dem der Rumäne eine Bibel zerrissen habe.

    Widerstandslose Festnahme

    Nach der Tat habe sich der in Wien wohnende Rumäne widerstandslos festnehmen lassen. Er wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Im Raum stehen laut Polizei vorsätzliche Gemeingefährdung und schwere Sachbeschädigung.

    Bereits vor der Attacke auf die Kirche wäre der 32-Jährige in fünf Unfälle verwickelt gewesen, bei vier hätte es Sachschaden gegeben, einmal sei eine Fußgängerin leicht verletzt worden.

    Mittlerweile ermittelt das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE).

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