Gelb oder orange
Farbe vom Eigelb: So viel sagt sie über Geschmack aus
Je dunkler der Dotter, desto gesünder das Ei? Was steckt hinter diesem Mythos? Welche Farbe das Eigelb hat, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Hast du dich schon mal gefragt, warum das Eigelb deines Eis manchmal kräftig orange und manchmal blassgelb ist? Die Antwort liegt nicht im Huhn selbst, sondern im Futter. Ob kräftiges Gelb oder zartes Orange – die Färbung des Eigelbs sagt nichts über die Qualität des Eis aus, sondern darüber, was das Huhn gefressen hat.
Die Farbe des Eigelbs entsteht durch die Aufnahme von Carotinoiden, also natürlichen Farbpigmenten, die vor allem im Grünfutter wie Gras, aber auch im Mais, in Tomaten, Roten Rüben und Karotten vorkommen. Je mehr von diesen Farbstoffen das Huhn frisst, desto kräftiger wird der Dotter. So färben Mais und grünes Futter das Eigelb goldgelb, während Raps oder Eicheln für einen bronzefarbenen Ton sorgen können. Die Färbung des Dotters sei zu Beginn einer neuen Legeperiode am kräftigsten und nehme dann langsam ab, schreibt Bioaktuell.ch.
Farbe hat nichts mit der Haltungsform zu tun
Es gibt viele Mythen rund um die Dotterfarbe, doch eines steht fest: Ob das Eigelb dunkelorange oder eher hellgelb ist, sagt nichts darüber aus, wie gut das Huhn gehalten wurde. Das zeigt auch die sogenannte Dotterskala von Roche, die Farbtöne von blassem Gelb (Stufe 1) bis zu einem intensiven Orange (Stufe 15) unterscheidet. Konsumenten bevorzugen je nach Land oder Region eher hellere oder dunklere Dotter. Auch das Wetter spielt eine Rolle: Im Winter, wenn die Hühner weniger Gras fressen, wird der Dotter heller.
Kein Einfluss auf Geschmack oder Nährwert
Die Farbe des Eigelbs beeinflusst weder den Geschmack noch den Nährwert des Eis. Helle oder dunkle Dotter sind reine Geschmackssache. "Die Idee, dass ein dunkler Dotter gesünder ist, ist ein Mythos", erklärt das deutsche Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. Also keine Sorge – ein helles Eigelb schmeckt genauso gut wie ein dunkles.
Einige Produzenten mischen dem Hühnerfutter gezielt Carotinoide bei, um die Dotterfarbe intensiver zu gestalten. Manche Eierproduzenten setzen Paprika ein, um die Eidotter noch intensiver zu färben. "Damit man Eidotterwerte über 10 erreicht, muss man den Tieren neben dem gelben natürlichen Farbstoff, der im Mais und im Gras vorkommt, zusätzlich roten natürlichen Farbstoff in Form von Paprika zufüttern", verrät der Schweizer Eierhändler Eiermeier.
Bei Bio-Eiern ist dies jedoch nicht erlaubt, weshalb die Farbe der Eidotter je nach Jahreszeit schwanken kann. Wenn du also im Winter ein Bio-Ei mit einem fast orangen Dotter kaufst, wurde vielleicht nachgeholfen, heißt es auf Tierwelt.ch.
Auf den Punkt gebracht
- Die Farbe des Eigelbs hängt von der Ernährung des Huhns ab und nicht von der Haltungsform oder der Qualität des Eis
- Carotinoide im Futter, wie sie in Gras, Mais und Karotten vorkommen, beeinflussen die Dotterfarbe, die jedoch weder den Geschmack noch den Nährwert des Eis verändert