Hip-Hop-Event in NÖ

Fans verärgert wegen Chaos-Abreise nach Festival

Mehr und mehr Betroffene schildern ihren Ärger über die Abreise beim "Rolling-Loud"-Festival in Ebreichsdorf. Der Veranstalter kontert.

Niederösterreich Heute
Fans verärgert wegen Chaos-Abreise nach Festival
Am Festival regierte pures Chaos.
Lenger

Die Klagen um die Zustände beim "Rolling-Loud"-Festival in Ebreichsdorf werden nicht leiser. Nach der Chaos-Abreise am zweiten Eventtag, die weit bis in die Sonntagnacht reichte, machen nun mehr und mehr Betroffene ihrem Unmut Luft.

So wie eine Frau, die schildert, was ihrem Mann, dem Sohn und einem Freund auf dem Festival passiert sei - allerdings schon am Freitagabend, dem ersten Tag des Festivals.

"Parkplatz einfach zugesperrt"

Das Festival sei "eine Katastrophe" gewesen. "Der Parkplatz, auf dem das Auto steht, wurde einfach zugesperrt." Keiner hätte mehr zu seinem Pkw gelangen können. "Viereinhalb Stunden" seien die drei dann um das Festival-Gelände geschickt worden. Niemand hätte sich mehr ausgekannt.

"Busse sind in die falsche Richtung gefahren"

Nach einiger Zeit wären auf einmal Busse da gestanden. Die hätten die Festival-Besucher zu ihrem Auto bringen sollen. "Tatsächlich sind die aber Richtung Wien gefahren", erzählte die Frau, "mein Mann hat dann den Busfahrer darauf aufmerksam gemacht." Irgendwann hätte der Busfahrer die Fahrgäste einfach auf der Autobahn "rausgeschmissen". Insgesamt hätte das oberösterreichische Trio vier Stunden Fußmarsch retour zum Hotel in der Nähe des Festival-Geländes gebraucht. Ankunft vier Uhr früh. "Das haben sie mir über WhatsApp geschickt", seufzt die Frau. Der Ehemann überlege, den Veranstalter zu klagen.

"Shuttlebusse ordentlich gekennzeichnet"

Auf "Heute"-Anfrage heißt es seitens des Veranstalters "Live Nation": "Die Shuttlebusse waren alle ordentlich gekennzeichnet. Zudem standen den Festivalgästen für die Shuttlebusse zum Bahnhof Ebreichsdorf bzw. nach Wien 2 voneinander getrennte Terminals zur Verfügung, welche auch entsprechend gekennzeichnet waren. "Einfach in einen Bus zu steigen" war nur möglich, wenn sich die Gäste an einem der beiden Terminals angestellt haben."

"Keine größeren Staus bzw. Verzögerungen"

Und weiter: "Bei der Abreise kam es zu keinen größeren Staus bzw. Verzögerungen. Das kann ich Ihnen nicht nur auf Grund des Feedbacks der eingesetzten Busunternehmen sagen, ich kann Ihnen das vor allem deshalb bestätigen, da keine einzigen Busse die kalkulierten Umlaufzeiten überschritten haben. Wir hatten zu jeder Zeit genügend Busse vor Ort, um den Gästen eine reibungslose und sichere Heimreise zu gewährleisten. Und das ist bzw. war eben nur deshalb möglich, weil die Busse ohne größere Behinderungen ab- bzw. wieder anreisen konnten."

"Fehlt mir jede Fantasie"

"Und dass Fahrgäste in einem etwaigen Stau auf der Autobahn "raus mussten" halte ich für völllig ausgeschlossen. Zudem fehlt mir jede Fantasie, welchen Grund es für eine Buslenkerin/einen Buslenker geben könnte, dies zu tun", so eine Sprecherin.

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    So lief die Chaos-Abreise
    So lief die Chaos-Abreise
    Lenger

    Festival-Mitarbeiter: "8+ Stunden Schichten"

    Ebenfalls kein gutes Haar ließ ein Mitarbeiter am Eventveranstalter: Die Zapfanlage hätte mangels Schattierung ständig überhitzt, die Verpflegung hätte aus Gummibärchen und rohen Frankfurtern bestanden, Wasser wäre Mangelware gewesen - dazu hätte es Diskrepanzen über die Dauer der Arbeitszeit gegeben: "Die Chefin wollte uns nach acht Stunden nicht gehen lassen, obwohl wir von 10:00 bis18:00 angemeldet waren. Erst nach mehrfachen Diskussionen und der Androhung eines Streiks durften wir verärgert gehen."

    Veranstalter "bemüht, Kritikpunkte zu klären"

    "Bei den Schilderungen des Mitarbeiters zeichne grundsätzlich das Gastrounternehmen verantwortlich", heißt es seitens des Veranstalters. Aber auch hier wolle man sich drum kümmern. Seitens des Veranstalters heißt es jedenfalls auf "Heute"-Anfrage, dass sich Personen direkt beim Veranstalter melden sollen, "um die Kritikpunkte in einem Gespräch mit den Verantwortlichen zu klären".

    "Dafür nicht mehr zuständig"

    Klaus Leutgeb, dessen Firma das Hip-Hop-Festival gemeinsam mit Live Nation veranstaltet, wies Fan-Beschwerden indes am Sonntagnachmittag gegenüber dem "ORF NÖ" als "unrichtig" zurück. Das An- und Abreisekonzept habe laut Leutgeb diesmal "nicht gut, nicht sehr gut, sondern sensationell funktioniert."

    Berichte von längeren Wartezeiten "entsprechen einfach nicht den Tatsachen", so Leutgeb. Und: "Wenn Menschen vereinzelt irgendwo auf der Straße herumrennen oder sich außerhalb des Veranstaltungsgeländes verlieren, dann sind wir dafür nicht mehr zuständig."

    red
    Akt.
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