Sport

Lindner-Klub: Fan-Chaoten erzwingen Spielabbruch

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Der GC Zürich, Klub von ÖFB-Goalie Heinz Lindner, versinkt im Chaos. Anhänger stürmten den Platz und stellten eine absurde Forderung an die Spieler.

Der Grasshopper Club Zürich hat am Sonntag unter skandalösen Umständen den Abstieg aus der Schweizer Super League besiegelt. Bei der 0:4-Pleite gegen den FC Luzern stürmten Chaoten den Platz, erzwangen einen Spielabbruch und forderten die GCZ-Spieler auf, sich auszuziehen.

Es ist dies der traurige Höhepunkt einer schwindelerregenden Talfahrt des Schweizer Rekordmeisters. Seit Monaten schon befindet sich der Verein im Ausnahmezustand. Den letzte Sieg konnte man im November einfahren.

Im März diesen Jahres musste der frühere Austria-Trainer Thorsten Fink seinen Posten räumen. Sein Nachfolger, Tomislav Stipic, wurde bereits nach nur fünf Spielen entlassen. Zudem wurde im April der Vertrag von Ex-Veilchen Raphael Holzhauser vorzeitig aufgelöst.

Am Sonntag empfing der GC Zürich dann den FC Luzern. Das Team der beiden ÖFB-Spieler Heinz Lindner und Marko Djuricin lag mit 0:4 hinten, der erste Abstieg seit 70 Jahren war besiegelt.

Einige "Fans" eskalierten daraufhin komplett, warfen zunächst Gegenstände und stürmten dann auf den Platz. Die Partie wurde erst unterbrochen, nach etwa 20 Minuten wurde sie dann gänzlich abgebrochen. Doch damit nicht genug.

Die Chaoten beschimpften die GCZ-Spieler wüst und forderten sie auf, die Trikots auszuziehen und halbnackt in die Kabine zu marschieren. Einige Profis gingen dieser Forderung sogar nach und händigten ihre Trikots den Fans aus. Kapitän Lindner, der zuvor in der Partie noch einen Elfmeter parierte hatte, versuchte noch vergeblich, die Fans zu beruhigen.

Ein unrühmliches Ende einer wahren Horrorsaison für den Traditionsklub. Bereits am 25. Spieltag war es schon zu Fan-Ausschreitungen gekommen, als Anhänger der Grasshoppers im Spiel gegen den FC Sion (0:2) mit Feuerwerkskörpern für einen vorzeitigen Abbruch des Spiels sorgten.

Drei Spieltage vor Saisonende belegt der GC Zürich mit zwölf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz am letzten Rang in der Tabelle. Der bisher einzige Abstieg des Traditionsklubs erfolgte in der Saison 1948/59.

(red)