WM 2022

Fan-Dorf in Katar um 200 Euro pro Nacht ist noch eine Baustelle

Einen Tag vor Beginn der Fußball-WM in Katar ist ein BBC-Team in einem Fan-Dorf eingezogen. Bilder und Videos sind wenig beeindruckend.

Baumaschinen am Gelände eines Fan-Dorfes
Baumaschinen am Gelände eines Fan-Dorfes
privat

Umgerechnet rund 200 Euro kostet eine Nacht im Qetaifan Island North Fan-Dorf. Während man dafür in Westeuropa problemlos in einem Vier-Sterne-Plus-Hotel nächtigt, muss man hier mit einer Zeltstadt vorlieb nehmen.

Im Zelt findet man zwei recht kurz anmutende Einzelbetten und ein (!) Nachtkastl. Der Teppichboden wurde einfach auf den Sand gelegt und ist entsprechend uneben. Schränke oder Kommoden fehlen, Toilette und Duschen gibt es wie am Festival gemeinschaftlich.

"Leider hatte unser Bereich kein Toilettenpapier", berichtet Kamerafrau Emily Brooks. Auch sollte man das Wasser etwas laufen lassen, bevor man sich die Zähne putzt, empfiehlt sie und zeigt, wie es leicht bräunlich aus dem Hahn rinnt.

In der Früh hat es bereits 29 Grad. Klimaanlage gibt es keine, dafür einen Ventilator. Zum Frühstück bekommt man eine Box mit Essen und Instant-Kaffee: "Aber nirgendwo eine Möglichkeit, [die Tasse] mit heißem Wasser zu füllen."

Insgesamt wirkte das Fan-Dorf noch nicht ganz fertig, es standen auch Baumaschinen herum. Ähnliches berichten Fans und Journalisten aus anderen Unterkünften, wo bescheidene Ausstattung zu exorbitanten Preisen moniert wird, und wo Arbeiter noch am Werken sind.

Auch die Organisation scheint noch nicht zu funktionieren, berichtet Reporterin Rhia Chordan. Man könne "kein Trinkwasser ohne Armband kaufen. Es hat 30 Grad. Das nächste Geschäft ist eine Stunde zu Fuß entfernt. Niemand weiß, wo es Armbänder gibt."

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