Oberösterreich
Familienvater (43) versteckte sich vor Todes-Schuss
Die Polizei gab nun Details zu den tödlichen Schüssen in Grünburg bekannt. Das spätere Opfer (43) versuchte offenbar noch, sich zu verstecken.
Die fürchterliche Bluttat im kleinen Örtchen Grünburg im Bezirk Kirchdorf (knapp 4.000 Einwohner) schockiert das Land. Wie berichtet wurde ein zweifacher Familienvater in der Nacht auf Sonntag von seinem Ex-Schwager regelrecht hingerichtet. Der 43-Jährige verstarb noch am Tatort, der Verdächtige wurde kurze Zeit später in Ennsdorf in Niederösterreich in seiner Wohnung von der Cobra verhaftet.
Die Polizei gab nun neue, dramatische Details zum Tathergang bekannt. Demnach fuhr der Verdächtige in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit dem Auto zur Siedlung, in der das Haus des Opfers steht.
Die beiden kennen einander. Das spätere Opfer war mit der Schwester des Angreifers (37) verheiratet, seit einigen Jahren sind die beiden geschieden. Das Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder (ein 10-jähriges Mädchen und ein 12-jähriger Bub) teilten sich die beiden, seither lebten die Kinder teilweise bei ihm. Mit seiner neuen Lebensgefährtin zog der Mann in das Haus ein, das von außen noch ein Rohbau ist. Die Frau brachte zwei 9-jährige Zwillinge mit in die Beziehung.
Weil er nicht wollte, dass die Kinder bei einem "Narzissten" aufwachsen (so der Beschuldigte in der Einvernahme zur Polizei), kam es schließlich zur Wahnsinnstat. Der Verdächtige sagte auch aus, dass er das Gefühl gehabt habe, seine Schwester und ihre Kinder würden sich entfremden und dass der Vater sie gegen die Mutter aufbringen würde.
Der Mann läutete um 1.05 Uhr beim Haus der Familie an. Als der Familienvater (43) die Türe öffnete, stand der Schütze mit einer Glock in der Hand da.
Opfer versteckte sich hinter Türe
Der 37-Jährige bedrohte den 43-Jährigen mit der Waffe, dieser konnte die Tür laut Polizei noch zuschlagen. Da feuerte der 37-Jährige auf eine Verglasung neben der Tür, verschaffte sich so Zutritt. Der Familienvater versuchte noch, sich hinter der Haustüre zu verstecken, wurde aber tödlich getroffen und verstarb noch vor Ort.
Dann flüchtete der Angreifer mit seinem Pkw, die Tatwaffe ließ er beim Haus liegen. Dramatisch: Die neue Lebensgefährtin des Mannes und die vier Kinder befanden sich im ersten Stock, als die Tat passierte.
Wie am Montag bekannt wurde, dürfte der Schütze bei der Tat betrunken gewesen sein. Bei seiner Verhaftung um kurz nach drei Uhr in der Früh hatte er laut Behörden noch 0,8 Promille im Blut.