Obertrum am See
Familie mysteriös vergiftet: Plötzlich ist alles anders
Eine Salzburger Familie, die am Montag mit rätselhaften Vergiftungssymptomen ins Spital gebracht werden musste, hatte offenbar Drogen konsumiert.
Großeinsatz in Obertrum am See am Montag! Eine sechsköpfige Familie klagte beim Abendessen plötzlich über Schwindel und Übelkeit. Sofort wurden sie wegen ihrer Vergiftungssymptome in das Uniklinikum Salzburg eingeliefert.
Der erste Verdacht, ein Gasgebrechen, bewahrheitete sich nicht. Das Haus hat seit Jahren keinen Gasanschluss mehr. Das Gebäude wurde zwar von der angerückten Feuerwehr vorsorglich einmal komplett belüftet, die Ursache war aber nicht gefunden – "Heute" berichtete.
Auch die zweite Vermutung musste inzwischen verworfen werden. Weil die Beschwerden plötzlich während dem Verzehr von Palatschinken mit grüner Füllung – diese blieben halb aufgegessen auf dem Tisch zurück – aufgetreten waren, lag auch eine Verwechslung von Bärlauch mit einem giftigen "Doppelgänger" wie Maiglöckchen nahe. Eine solche hatte es erst vor einem Monat für ein Ehepaar in Niederösterreich tödlichen Ausgang genommen.
Zur Abklärung wurden auch die Palatschinken-Reste zur Untersuchung durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nach Wien geschickt.
Drogen zur Vorspeise
Am Donnerstag folgte die überraschende Wende in dem mysteriösen Fall. Anhand der Blutwerte ihrer Patienten konnten die Spitalsärzte zwar auch noch eine Kohlenmonoxidvergiftung ausschließen, doch stießen sie dabei auf etwas ganz anderes.
Wie die Salzburger Polizei gegenüber "Kronen Zeitung" und "SN" bestätigt, hatte die Familie offenbar zuvor kollektiv Drogen konsumiert. Bei vier erwachsenen Personen, der Älteste ist demnach 72 Jahre alt, waren erhöhte THC-Werte festgestellt worden. Das lässt auf Cannabis zur Vorspeise schließen.
Ob und wie das freiwillig geschah, ist noch völlig unklar. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, nur Fremdverschulden wird ausgeschlossen.
Ein Glück: Das ebenfalls ins Krankenhaus gebrachte, dreijährige Kind hatte als einziges keine Vergiftungssymptome gezeigt.