Nahost-Konflikt
Familie der Austro-Geisel frei – weiter Bangen um Vater
Aufatmen bei einem Teil der österreichischen Hamas-Geiseln: Die Familie von Tal Shoham wurde von den Hamas-Terroristen freigelassen. Er aber nicht.
Am 7. Oktober beim Terrorangriff der Hamas auf Israel wurden Dutzende Menschen von den Terroristen in den Gazastreifen verschleppt. Darunter auch der Austro-Israeli Tal Shoham. Der israelisch-österreichische Doppelstaatsbürger wurde seit dem Terror-Angriff gemeinsam mit seiner Familie, Frau Adi, seinem achtjährigen Sohn Nave und seiner dreijährigen Tochter Yael (israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger), vermisst. Sie waren zu Besuch bei seinen Schwiegereltern, die israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger sind, im Kibbuz Be’eri, als dieser überfallen wurde. Nun gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Tal Shohams Frau und Kinder wurden aus der Geiselhaft entlassen, er allerdings nicht.
"Ich bin froh, dass Tal Shohams Familie wieder in Freiheit und Sicherheit ist. Unsere Gedanken sind weiterhin bei Tal Shoham, der immer noch von der Hamas als Geisel gehalten wird. Die Forderung bleibt aufrecht: Alle Geiseln müssen von der Hamas freigelassen werden. #bringthemhome", so Bundeskanzler Karl Nehammer auf X (ehemals Twitter). Tal Shoham ist einer der drei entführten israelisch-österreichischen Doppelstaatsbürger. Inzwischen wurde bekannt, dass zwei von ihnen von den Hamas-Terroristen getötet wurden.
"Ein markantes T-Shirt, doch als ich die Aufnahme im Fernsehen sah, war ich mir nicht sicher, ob er es ist", erzählte Gilad Korngold im "Heute"-Telefonat mit gebrochener Stimme über die Entführung seines Sohnes. Der 38-jährige Tal lebte mit seiner Familie (die alle drei die israelisch-deutsche Doppelstaatsbürgerschaft haben) eigentlich im Norden Israels. Zum Zeitpunkt des Hamas-Überfalls waren sie allerdings zu Besuch bei seinen Schwiegereltern, die ebenfalls israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger sind, im Kibbuz Be’eri. Die Gemeinschaft liegt nur etwas mehr als einen Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt.
"Ich konnte weder meinen Sohn noch meine Schwiegertochter Adi erreichen, also rief ich Adis Mutter Shoshan an", so Korngold. "Sie sagte mir, dass Terroristen vor der Tür seien. Mein Sohn sagte, dass er sich gegen die Tür des Schutzraums stemme, damit niemand eindringen kann. Er habe eine Waffe und alles würde wieder gut werden." 25 Minuten später brach der Kontakt ab. "Wir gingen davon aus, dass sie in Sicherheit sind. Im Schutzraum. Die Armee war auf dem Weg." Doch so war es nicht. Zwei Tage lang wusste Korngold nicht, was mit seiner Familie passiert war.