Schwerer Betrug
Falscher Auktionator ergaunerte 600 Pelzmäntel in Wien
Ein deutscher Staatsbürger soll in Österreich hunderten Opfern Schmuck, Münzen und auch Pelzmäntel abgeknöpft haben. Er steht nun erneut vor Gericht.
Nachdem man einem 47-jährigen Deutschen bereits 2021 auf die Schliche gekommen war, muss er sich am 19. April vor dem Wiener Landesgericht der Anklage stellen. Der "falsche Auktionator" soll mehrere Auktionshäuser betrieben, Zeitungsannoncen geschaltet und mit überzeugenden Websites aufgetreten sein. Er zog alle Register, um Gold, Gemälde, Teppiche und auch hunderte Pelzmäntel zu ergaunern, "Heute" hat berichtet.
Hunderte Opfer betrogen
Unter dem Deckmantel der Auktionshäuser trieb der Deutsche in Österreich mehrere Jahre sein Unwesen. Dabei soll er bundesweit Kommissionsware von Kunden entgegengenommen haben. Für die Pelzmäntel habe er auch Reinigungsgebühren verlangt. Hunderte Opfer, meist eher ältere Menschen, vertrauten dem vermeintlichen Auktionator ihre Pelze, Teppiche, Gemälde und Goldschmuck.
Versteigerung blieb aus – Pelzmäntel versteckt
Doch weder die Opfer noch sonst jemand sah die Ware jemals wieder, denn der Deutsche brachte Schmuck und Münzen zum Pfandleiher und die Pelzmäntel in seinen Keller. Rund 600 Stück versteckte er in Plastiksäcken in seinem Kellerabteil in Wien-Leopoldstadt. Pro Mantel nahm er 200 Euro Reinigungsgebühr von seinen "Kunden".
Umfangreiche Anklage
Verteidiger Peter Philipp erklärt, dass seinem Angeklagten 283 Fakten vorgeworfen werden, der Schaden sei dabei aber noch unklar. "Ein 300.000 Euro jedenfalls übersteigender Betrag", wird in der über 150 Seiten umfassenden Anklageschrift festgehalten.
Prozess mit vielen Zeugen erwartet
Am 19. April wird gegen den deutschen Schwindler im großen Schwurgerichtssaal in Wien verhandelt. Da es sich um schweren gewerbsmäßigen Betrug handelt, rechnet man mit hunderten Opfern, die vor Gericht aussagen werden. Der 47-Jährige wurde bereits 2021 zum ersten Mal verurteilt, nun folgt eine Zusatzstrafe.