VP-Frauentreffen

Falsche Partei – SP-Frau bei Event aus Saal verwiesen

Die rote Fraktionschefin Regina Blondiau-Köllner war bei einem "Kreativ Café für Frauen" nicht erwünscht. Der Bürgermeister verteidigt das Vorgehen.

Erich Wessely
Falsche Partei – SP-Frau bei Event aus Saal verwiesen
Regina Blondiau-Köllner und Plakatankündigung
privat, SPÖ

"Ich wurde wegen meiner Parteizugehörigkeit von der öffentlich zugänglichen ÖVP-Veranstaltung ,Kreativ Café für Frauen‘ vom Bürgermeister verwiesen", zeigt sich Regina Blondiau-Köllner, SP-Fraktionsvorsitzende in Zeiselmauer-Wolfpassing (Tulln) "traurig und betroffen", wie sie gegenüber "Heute" betont. Den Vorfall machte sie auch auf Facebook öffentlich.

Vernetzungstreffen am 21. Mai

Das Event ging am 21. Mai in der Alten Volksschule in Wolfpassing in Szene, im Vorfeld war es etwa mit Plakaten und auf der VP-Homepage beworben worden. Dabei hieß es: "Wir freuen uns auf alle Frauen, die sich vernetzen möchten, die eine oder andere Idee einbringen (...)".

"Das ist undemokratisch"

Bei dem Frauentreffen sei die geschäftsführende Gemeinderätin aber "auf Wunsch des Bürgermeisters" von der Moderatorin aus dem Saal geschickt worden. "Ich stelle mir eine konstruktive Zusammenarbeit anders vor, das ist undemokratisch", so die SP-Frau. "Für mich als Gemeinderätin für Bildung und Familie wäre ein solches Treffen genau mein Themenbereich." Das Event sollte sich doch laut Blondiau-Köllner an Frauen unabhängig ihres Backgrounds oder ihrer politischen Arbeit richten.

"Die Veranstaltung ,Frauen Kreativ-Café' der ÖVP-Zeiselmauer-Wolfpassing hat sich speziell an jene weiblichen Mitbürgerinnen gerichtet, die sich einerseits untereinander vernetzen wollen und andererseits neue politische Ideen für unsere Gemeinde einbringen wollen. Daher wurde die Veranstaltung auch von einer externen Moderatorin durchgeführt", so ÖVP-Bürgermeister Martin Pircher in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber "Heute".

"Leider die falsche Plattform"

Und weiter: "Ihr ist nicht nur eine mediale Öffentlichkeit ihn ihren Funktionen zugänglich, um Ideen zu kommunizieren, sie hat auch in sämtlichen, beschlussfassenden öffentlichen und nicht-öffentlichen Gremien der Gemeinde die Möglichkeiten und die Aufgabe, konstruktiv mitzuarbeiten. Eine Veranstaltung der ÖVP-Zeiselmauer-Wolfpassing ist für uns daher für Spitzenfunktionärinnen oder Funktionären anderer Parteien leider die falsche Plattform."

Selbstverständlich freue er sich über den politischen Austausch mit anderen Fraktionen, "nur bitte in den entsprechenden Gremien".

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Die SP-Fraktionsvorsitzende Regina Blondiau-Köllner wurde aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit von einem öffentlichen ÖVP-Event verwiesen, was sie als undemokratisch empfindet
    • Der Bürgermeister verteidigt das Vorgehen und betont, dass die Veranstaltung speziell für weibliche Mitbürgerinnen gedacht war, die neue politische Ideen für die Gemeinde einbringen wollen
    • Er sieht die Veranstaltung daher nicht als geeignete Plattform für Funktionäre anderer Parteien
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    Akt.