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Falsche Grippe-Diagnose: Münchner klagt Hausarzt
Baris Gelir aus Deutschland hat seinen Hausarzt auf Schmerzensgeld verklagt, weil dieser seine Malaria-Erkrankung als einfache Grippe interpretierte. Diese Fehldiagnose hätte dem Patienten fast das Leben gekostet.
Baris Gelir hat nur knapp überlebt. Mit Schüttelfrost und Fieberschüben ging er zu seinem Hausarzt in München. Er erzählte ihm, dass er vor kurzem in Afrika auf Urlaub war. Trotzdem glaubte der Hausarzt nur an eine Grippe. Als es ihm am 12. Jänner schlechter geht, ruft seine Freundin die Rettung. Die Sanitäter kommen, aber fahren ohne den Patienten wieder ab - sie raten ihm, viel Wasser zu trinken.
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, dass Gelir nur überlebte, weil seine Freundin dem Rettungsdienst nicht glaubte und ihn per Taxi ins Spital brachte. Dort wurde festgestellt, dass die -Erreger bereits 30 Prozent seiner roten Blutkörperchen zerstört hatten. Normalerweise ein tödlicher Wert.
Gelir hatte Glück, ein Gendefekt namens Thalassämie bremste den Erreger ein wenig, die Medikamente schlugen noch rechtzeitig an. Er wäre fast gestorben. Nun klagt er.
Sein Anwalt Thomas Hofknecht hat den Rettungsdienst wegen unterlassener Hilfeleistung geklagt, dem Hausarzt wirft er einen Kunstfehler vor, da er die Symptome nicht erkannt hatte und Gesir am Telefon sagte, aufgrund seines Gendefekts könne er keine Malaria bekommen.