Oberösterreich

"Nicht ohne Risiko" – Patient von Spital heimgeschickt

Schmerzgeplagt ging ein Mann (60) ins Spital. Am Eingang wurde er von einer Mitarbeiterin zurückgewiesen. Der Irrtum hätte dramatisch enden können. 

Johannes Rausch
"Man hat Schmerzen und will wissen, was los ist", sagt Kurt H., der in einem Linzer Krankenhaus behandelt wird.
"Man hat Schmerzen und will wissen, was los ist", sagt Kurt H., der in einem Linzer Krankenhaus behandelt wird.
Ordensklinikum, privat

"Das sollte nicht passieren", sagt Kurt H. (Name der Redaktion bekannt; Anm.) im Gespräch mit "Heute" über den Vorfall. Der 60-Jährige aus dem Linzer Stadtteil Urfahr kam mit seinem Katheter am Montag in das Krankenhaus der Elisabethinen.

Wegen eines Geschwürs im Unterleib ist er dort seit zwei Monaten in Behandlung. "Vom Harnrückstand hatte ich Nierenschmerzen, die ich mir anschauen lassen wollte", so H. Sein Arzt habe ihm gesagt, dass er "jederzeit ohne Termin" zur Untersuchung vorbeikommen könne.

"Überfordert, gestresst und genervt"

Neben der elektronischen Schleuse beim Haupteingang stand eine Frau, die seine E-Card verlangte. Doch plötzlich verstand H. die Welt nicht mehr: "Die Mitarbeiterin hat mir die Karte zurückgegeben. Dann hat sie mich mit der Begründung heimgeschickt, dass ich keinen Termin habe", so der Patient.

Der Linzer wollte ihr seine Lage erklären, doch die Frau wirkte auf ihn "überfordert, gestresst und genervt": "Zuvor bin ich immer problemlos hineingekommen." Verzweifelt verließ H. das Gebäude: "Bei einem Harnstau können Infektionen entstehen, das ist nicht ohne Risiko." Außerdem: "Man hat Schmerzen und will wissen, was los ist."

Mitarbeiterin vertauschte E-Card

Auf dem Heimweg merkte er jedoch nicht, dass er die falsche E-Card mithatte. Daheim angekommen, meldete sich die Mitarbeiterin ein paar Stunden später telefonisch bei ihm: "Sie hat mir mitgeteilt, dass sie mir versehentlich die Karte eines anderen Patienten gegeben hat, und sich bei mir entschuldigt", sagt H.

"Die Mitarbeiterin hat mir mitgeteilt, dass sie mir versehentlich die E-Card eines anderen Patienten gegeben hat und sich bei mir entschuldigt." Patient Kurt H.

Mittlerweile wurde dem Mann der Katheter gewechselt und er bekam einen OP-Termin. Dabei wird untersucht, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Die Situation im Eingangsbereich war ihm "unangenehm": "Ich war perplex, so verliert man das Vertrauen", sagt H. zerknirscht. Inzwischen hat er seine eigene E-Card wieder und die andere zurückgebracht. 

So reagiert Krankenhaus

"Bedauerlicherweise kam es hier zu einer Verwechslung der E-Card, die unsere Mitarbeiterin zwar erkannt hat, aber leider zu spät", erklärt die Sprecherin des Ordensklinikum, Andrea Fürtauer-Mann, gegenüber "Heute". "Darum hat sie sich auch telefonisch beim Patienten entschuldigt." Und: "Bisher ist uns solch ein Fall nicht bekannt."

"Bedauerlicherweise kam es hier zu einer Verwechslung der E-Card, die unsere Mitarbeiterin zwar erkannt hat, aber leider zu spät." Sprecherin des Ordensklinikums 

"Unsere Mitarbeiter bemühen sich, bereits beim Zutritt zum Krankenhaus bzw. an der elektronischen Schleuse die Patientenströme korrekt zu lenken, damit wir den Patienten unnötige Wege ersparen", so die Sprecherin. Seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es das System, 2022 wurden elektronische Schleusen eingeführt.

An den zwei Standorten des Ordensklinikums – Elisabethinen und Barmherzige Schwestern – mit mehr als 1.150 Betten arbeiten rund 3.500 Mitarbeiter. Jährlich werden 76.000 Patienten stationär aufgenommen und mehr als 22.000 Operationen durchgeführt.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf