Vater und Sohn vor Gericht

Fake-Pornos von Meloni – Italiens Premier wehrt sich

Weil sie gefälschte Pornos mit dem Gesicht der italienischen Ministerpräsidentin online stellten, müssen sich zwei Italiener vor Gericht verantworten.

Newsdesk Heute
Fake-Pornos von Meloni – Italiens Premier wehrt sich
Italiens Premierministerin Giorgia Meloni.
REUTERS

Weil er laut der Anklage gefälschte Pornovideos mit dem Gesicht der italienischen Ministerpräsidentin kreiert und online gestellt hat, sogenannte Deepfakes (siehe Infobox), muss sich ein 40-jähriger Italiener demnächst vor Gericht verantworten. Es geht um einen Schadensersatz von 100.000 Euro. "Der Betrag wird zur Gänze für wohltätige Zwecke gespendet werden", so die Anwältin von Giorgia Meloni. Kurios: Da ihm der Netzanschluss gehört, wird auch dem 73-jährigen Vater des Haupttäters der Prozess gemacht.

Durch Künstliche Intelligenz ersetzt

Die Ermittlungen der Postpolizei kamen ins Rollen, nachdem Meloni, damals noch Parteisekretärin von Fratelli d’Italia, Anzeige erstattet hatte. Wie "Südtirolnews" berichtet, gelang es daraufhin Cyber-Experten über den auf der Pornoseite verwendeten Nickname jene Person zu ermitteln, welche die Fake-Pornos auf eine US-Pornoseite hochgeladen hatte. Den Untersuchungen zufolge hat der 40-Jährige mithilfe einer speziellen Software, die auch Künstliche Intelligenz verwendet, die Gesichter der Darstellerinnen in den Originalvideos mit Fotos und Videos von Giorgia Meloni digital ersetzt.

Deepfakes sind eine digitale Technologie, bei der künstliche Intelligenz dazu eingesetzt wird, um gefälschte, aber täuschend echt aussehende Videos oder Bilder zu erstellen, in denen das Gesicht und die Handlungen einer Person von jenen einer anderen digital überlagert werden.

Anschließend seien diese Deepfake-Pornovideos über den Netzanschluss seines 73-jährigen Vaters auf die einschlägige Seite hochgeladen – und dort millionenfach angeklickt – worden.

Es geht um 100.000 Euro Schadensersatz

Kommenden März müssen sich die beiden mutmaßlichen Täter (es gilt die Unschuldsvermutung) nun vor Gericht verantworten. In dem Schadensersatz-Prozess geht es um nicht weniger als 100.000 Euro. Diese sollen, geht es nach Meloni, zur Gänze in den Nationalen Fonds des Innenministeriums zur Unterstützung von Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, fließen.

red
Akt.