Bundeskriminalamt warnt

Fake-"Abnehmspritzen" im Umlauf – nun spricht Opfer 

Das Bundeskriminalamt spricht von "mehreren Betroffenen": Ein gefälschtes Medikament sorgte nun bei einer Salzburgerin für gesundheitliche Probleme.

Michael Rauhofer-Redl
Fake-"Abnehmspritzen" im Umlauf – nun spricht Opfer
Offenbar sind in Österreich gefälscht "Ozempic"-Spritzen im Umlauf.
SCIENCE PHOTO LIBRARY / Science Photo Library / picturedesk.com

Ein offenbar gefälschtes Diabetes-Medikament wurde nun einer Salzburgerin zum Verhängnis. Wie die APA am Montag berichtet, soll ihr das Präparat – es handelt sich um das Medikament "Ozempic" – von ihrem Schönheitschirurgen als Mittel zum Abnehmen verkauft worden sein. Laut Anwalt der Frau musste sie in weiterer Folge mit schweren gesundheitlichen Problemen im Krankenhaus behandelt werden.

Eine Juristin der Frau erklärt, dass das Opfer andere warnen möchte, dass sie das Medikament über eine legale Quelle erhalten habe. Dem Bundeskriminalamt ist das Phänomen nicht neu, es bestätigt am Montag, dass es "mehrere Betroffene" gibt. 

Anwendung könnte tödlich enden

Laut Bundeskriminalamt ist es "nach der Anwendung gefälschter Produkte bereits zu Gesundheitsgefährdungen gekommen, die ohne sofortige ärztliche Behandlung zum Tode hätten führen können". Die betroffene Charge wurden bei einem in Österreich ansässigen Arzt bezogen, heißt es. Aus Kreisen der Ermittler heißt es zudem, dass die Spritzen auf legalem Wege ausschließlich von Ärzten über Apotheken bzw. über Ärzte, die über eine Hausapotheke verfügen, bezogen werden können. 

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    Offenbar sind in Österreich gefälscht "Ozempic"-Spritzen im Umlauf.
    Offenbar sind in Österreich gefälscht "Ozempic"-Spritzen im Umlauf.
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    Das BKA geht davon aus, dass noch Bestände der betroffenen Charge im Umlauf sein könnten. Auch andere Ärzte könnten über Bestände verfügen, warnen die Ermittler potenziell weitere Patientinnen und Patienten. Weil man über unseriöse Quellen bezogene Spritzen nicht überprüft werden können, sollen diese vernichtet werden. Sollte das Arzneimittel von einem Arzt bezogen worden sein, sollten Betroffene umgehend mit diesem Kontakt aufnehmen, so das Bundeskriminalamt.

    Frau will behandelnden Arzt klagen

    Im aktuellen Fall musste die Salzburgerin (31) im September nach der Einnahme des Medikaments stationär behandelt werden. Laut APA-Bericht geht es der Frau mittlerweile wieder besser, ein Dauerschaden könne aktuell aber noch nicht ausgeschlossen werden, heißt es. Die Anwälte der Frau werfen dem Schönheitschirurgen einen "Off-Label-Use" vor. Ihre Mandantin würde weder unter Übergewicht noch Diabetes leiden, zudem sei der Frau das Medikament bereits im Jänner diesen Jahres zu "einem damals sehr hohen Preis verkauft" worden, heißt es.  

    Mehrmals soll die 31-Jährige das richtige Medikament erhalten haben, bis ihr am 12. September das "mutmaßlich gefälschte Arzneimittel" übergeben wurde. Am 20. September landete die Frau mit einer Unterzuckerung und einem Krampfanfall im Krankenhaus. Vergangenen Donnerstag brachte das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) die Möglichkeit ins Spiel, dass die schweren Nebenwirkungen ein Indiz für eine Fälschung darstellen könnten.

    Konkret steht der Verdacht im Raum, dass im gefälschten Produkt Insulin anstelle des Wirkstoffs Semaglutid enthalten war. Die Anwälte der Frau sprechen von Glück, dass die Mandantin überlebt hat. Die Frau habe rund 500 Euro pro Packung bezahlt, heißt es. Die Frau werde nun sowohl zivil- als auch strafrechtlich gegen den behandelnden Arzt vorgehen, kündigen die Advokaten in einer Stellungnahme an. 

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
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