Eltern sind empört

Fahrtendienst setzt Bub (6) an der falschen Adresse ab

Fjonn lebt mit Autismus, hätte in den Kiga gebracht werden sollen – dort kam er aber nicht an. Dem Lenker war ein verhängnisvoller Fehler passiert. 

Thomas Peterthalner
Fahrtendienst setzt Bub (6) an der falschen Adresse ab
Sven K. (50) mit seinem Sohn zuhause in der Seestadt Aspern in Wien-Donaustadt.
Helmut Graf

"Es hätte alles passieren können", ärgert sich Sven K. (50) aus Wien-Donaustadt auch noch Tage später. Sohn Fjonn (6) lebt mit Autismus, wird unter der Woche von einem Fahrtendienst abgeholt und in einen integrativen Kindergarten gebracht. Letzten Dienstag (11.1.) passierte dem Fahrtendienst-Lenker dabei ein verhängnisvoller Fehler.

Bub kannte sich nicht aus

"Mein Sohn kam nicht im integrativen Kindergarten an. Der Lenker hatte ihn bei einer Schule am Hammerfestweg 1 (Wien-Donaustadt) abgesetzt, fuhr dann einfach davon." Fjonn stand mutterseelenallein in einer ihm völlig unbekannten Gegend. "Es kann doch nicht sein, dass ein behindertes Kind einfach so ausgesetzt wird", ärgert sich sein Vater. "Mein Sohn kannte sich nicht aus, es hätte Schlimmes passieren können. Er hätte sich verlaufen oder jemand hätte ihn mitnehmen können. Mein Sohn wurde keiner Person vom Lehrkörper übergeben." 

Passanten halfen armen Buben

Zum Glück bemerkten beherzte Passanten den hilflosen vor der Schule am Hammerfestweg stehenden Buben. "Sie fanden sein Namensschild in der Tasche und riefen im Kindergarten an." Dort, nur 130 Meter von der Schule entfernt, hatte man Fjonn bereits vermisst. Der Bub wurde abgeholt, doch die Odyssee wirkte nach. "Er stand im Kindergarten neben sich, war irritiert und verstört." Mittlerweile hat sich Fjonn zum Glück wieder erholt. "Normalerweise liebt er Busfahren", erzählt Papa Sven. 

Fahrer muss nun gehen

Für den Lenker blieb der Fehler nicht ohne Folgen. "Unser Kunde wurde von unserer Begleitperson leider versehentlich zur Schule Hammerfestweg anstatt in den Kindergarten Hammerfestweg gebracht. Wir bedauern diese Verwechslung sehr", so die Geschäftsführerin des Transportunternehmens. "Wir haben unverzüglich die entsprechenden arbeitsrechtlichen Konsequenzen gezogen und ebenso die entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen gemäß unseres Qualitätsmanagements durchgeführt." Der Fahrer muss sich nun einen neuen Job suchen, der Vorfall wurde von dem Unternehmen mit den Eltern des Buben aufgearbeitet. "Wir haben Glück gehabt", so Vater Sven K. Er wollte den Fall öffentlich machen – "um mehr Sicherheit bei solchen Unternehmen zu erreichen". 

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