Antonelli hat in den letzten Monaten einen bemerkenswerten Aufstieg hingelegt. Aus der Formula Regional ging es für den Mercedes-Nachwuchsfahrer direkt in die Formel 2, wo sich der noch 17-Jährige nach anfänglichen Problemen mittlerweile etablierte. Schon in der nächsten Saison könnte Antonelli, dem ein besonders enges Verhältnis zu "Silberpfeil"-Boss Toto Wolff nachgesagt wird, dann in der "Königsklasse" an den Start gehen, als Nachfolger von Lewis Hamilton bei Mercedes. Den Briten zieht es zu Ferrari.
Auch wenn der Deal noch nicht offiziell kommuniziert ist, so deutet alles darauf hin, dass der talentierte Italiener in der kommenden Saison neben George Russell den zweiten "Silberpfeil" pilotieren wird. Mercedes gehen schlichtweg die Alternativen aus. Dreifach-Weltmeister Max Verstappen, auf den Wolff lange wartete, kann Mercedes nicht von Red Bull loseisen, nachdem sich Bullen-Motorsportkonsulent Helmut Marko zum Team bekannte, eine Ausstiegsklausel des Niederländers dadurch hinfällig ist. Carlos Sainz, der bei Ferrari für Hamilton weichen muss, unterschrieb bei Williams. Deshalb deutet nun alles auf die Antonelli-Beförderung hin. Die Alternativen wären Valtteri Bottas, Frederik Vesti oder Mick Schumacher.
Im Fahrerlager machten bereits Gerüchte die Runde, der Antonelli-Deal könnte im Rahmen des Rennwochenendes von Monza (30. August bis 1. September) verkündet werden, Antonelli ist schließlich Italiener.
Der italienische Ableger von "motorsport.com" geht da sogar noch einen Schritt weiter. Einem Bericht zufolge soll Antonelli auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza schon zum ersten Mal in einem Formel-1-Auto sitzen, ein Freitags-Training statt Hamilton absolvieren. Jeder Formel-1-Fahrer muss pro Saison eine Trainingssession auslassen, um einem Nachwuchsfahrer die Chance zu geben, in einen Boliden zu steigen. Von dieser Regel sollen die "Silberpfeile" nun Gebrauch machen, heißt es.
Es wäre der erste Formel-1-Einsatz des Italieners, der erst am 25. August seinen 18. Geburtstag feiert und damit die Anforderungen des Motorsport-Weltverbandes FIA für den Erhalt der Superlizenz, die für den Start in der "Königsklasse" nötig ist, erfüllt.
Im Frühjahr wurde bereits spekuliert, dass Antonelli beim Mercedes-Kundenteam den schwächelnden Logan Sargeant ersetzen könnte. Dies ist bisher nicht passiert. Ein nicht namentlich genannter Rennstall suchte außerdem um eine Ausnahmegenehmigung für die Erteilung der Superlizenz an einen noch nicht 18 Jahre alten Fahrer an. Dies hatte allerdings mit Antonelli nichts zu tun. Der Italiener wurde stattdessen in den letzten Monaten unter Wolffs Führung behutsam an die Rennserie herangeführt, bestritt gleich mehrere Testtage für Mercedes.