Daniel Ricciardo

F1-Star raus – Red-Bull-Boss nennt brisante Details

Seit 26. September ist es offiziell: Daniel Ricciardo hat sein Cockpit bei den Racing Bulls verloren. Christian Horner nannte nun brisante Details.

Sport Heute
F1-Star raus – Red-Bull-Boss nennt brisante Details
Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Daniel Ricciardo.
Imago Images

Es war ein Ende, das sich abgezeichnet hatte, und letztendlich niemand mehr überraschte. Ricciardo wurde nach dem Grand-Prix-Wochenende von Singapur beim zweiten Red-Bull-Team vor die Türe gesetzt – nach insgesamt 257 Rennen in der Formel 1. Liam Lawson, neuseeländisches Talent im Bullen-Stall, wird die verbleibenden sechs Saisonrennen nun als Teamkollege von Yuki Tsunoda bestreiten. Für 2025 ist der 22-Jährige aber noch nicht bestätigt.

Das nährt Spekulationen, dass Lawson sogar zum Schwesternteam Red Bull aufsteigen könnte, sollte Sergio Perez doch gehen müssen. Auf den Platz an der Seite von Max Verstappen schielte auch Ricciardo. Dessen Plan war es, sich mit starken Leistungen bei Alpha Tauri, beziehungsweise den Racing Bulls, wie das Team nun heißt, für eine Beförderung aufzudrängen. Doch das ging gehörig daneben. Letztendlich stehen zwölf WM-Punkte zu Buche. Und damit zehn weniger als Teamkollege Tsunoda.

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    Ricciardo war der Plan B

    Dabei hoffte zunächst auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der als Befürworter des Australiers gilt, auf den Aufschwung bei Ricciardo. "Wir brauchten eine Back-up-Lösung für Sergio, falls er nicht liefern sollte", bestätigte der Team-Boss im Podcast "F1 Nation". Ricciardo hatte die Red-Bull-Granden mit einem starken Reifentest Mitte 2023 in Silverstone überzeugt, ersetzte dann Nyck de Vries.

    Letztendlich war aber der Mittelhandknochenbruch, den sich Ricciardo in Zandvoort 2023 zugezogen hatte, der Anfang vom Ende. Lawson, damals schon der Ersatzmann des Australiers, überzeugte. Und der nun 35-jährige Routinier fand nie zu alter Stärke zurück. "Daniel war kein Nachwuchsfahrer, er war als Absicherung da, falls Sergio nicht in Form kommen sollte", betonte Horner neuerlich. Der Knackpunkt sei letztendlich gewesen, dass "beide zu unterschiedlichen Zeiten Probleme hatten. Checo ist sehr stark in die Saison gestartet, Daniel hatte Probleme. Und dann hat Checo seine Form verloren und Daniel hat sie ein wenig gefunden. Es war aber nicht so überzeugend, dass wir gesagt hätten, dass wir beide Fahrer tauschen", führte der 50-Jährige aus.

    Marko wollte Ricciardo-Aus in Barcelona

    Außerdem verriet der Brite, dass Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko bereits monatelang an Ricciardo zweifelte, die Ablösegerüchte rund um die Sommerpause nicht aus der Luft gegriffen waren. Schon damals wurde spekuliert, Ricciardo könnte seinen Platz verlieren. "Helmut wollte ihn schon rund um das Rennen in Barcelona aus dem Auto haben. Schon da lag viel Druck auf ihm", schilderte der Red-Bull-Teamchef.

    Ein erster Knackpunkt war zuvor das Rennwochenende in Miami gewesen. Ricciardo brillierte mit Rang vier im Sprint. "Es sah so aus, als könnte Daniel das Auto outperformen. Aber dann waren der Samstagnachmittag und der Sonntag desaströs", erzählte Horner. Im Großen Preis war der Australier nur 15. geworden. Die Konstanz fehlte.

    Ricciardo wieder der Notfall-Plan

    Es war dann tatsächlich Horner, der seine schützende Hand über den Sieger von acht Formel-1-Rennen hielt. "Ich habe mein Bestes getan, um ihm so viel Zeit wie möglich im Auto zu geben, damit er noch abliefern kann. Scheinbar wäre er nach Barcelona aus dem Auto raus gewesen."

    Nun könne sich Lawson beweisen. Und Ricciardo soll in der Red-Bull-Familie gehalten werden, womöglich als Botschafter, gilt der australische "Sonnyboy" doch als besonders beliebt, gerade bei Sponsoren. Und Ricciardo könnte wieder zum Ersatzmann werden, sollte einer der Piloten nicht überzeugen. "Wenn Liam oder Checo es nicht hinbekommen sollte, wissen wir, das Daniel kann."

    Auf den Punkt gebracht

    • Daniel Ricciardo hat sein Cockpit bei den Racing Bulls verloren, und Liam Lawson wird die verbleibenden sechs Saisonrennen als Teamkollege von Yuki Tsunoda bestreiten
    • Christian Horner bestätigte, dass Ricciardo als Absicherung für Sergio Perez gedacht war, aber aufgrund von Verletzungen und mangelnder Konstanz nicht überzeugen konnte, während Helmut Marko bereits seit Monaten an Ricciardo zweifelte
    red
    Akt.