Klare Worte
F1-Expertin: Ein Pilot nur wegen Sponsor noch dabei
Eigentlich sind Fahrer, die für ihr Cockpit bezahlen, aus der Formel 1 verschwunden. Ein Pilot verdankt seinen Sitz einem Sponsor, so die Expertin.
Bernie Collins war jahrelang als Rennstrategin in der Formel 1 tätig, zuletzt für Aston Martin. Nun ist sie als TV-Expertin des britischen "Sky"-Ablegers aktiv. Collins analysierte die Leistung der Piloten, ist deshalb überzeugt, dass Yuki Tsunoda nur noch wegen des Motoren-Deals zwischen den beiden Red-Bull-Teams und Honda in der Formel 1 fährt.
Der Japaner stammt aus dem Honda-Nachwuchs, wusste zwar durchaus sportlich zu überzeugen, schaffte in seinen nunmehr drei Saisonen beim zweiten Red-Bull-Team Alpha Tauri aber nicht den großen Durchbruch. Trotzdem darf Tsunoda eine weitere Saison für den italienischen Rennstall fahren. Für Collins unverständlich. Vor allem, weil mit Ersatzmann Liam Lawson ein pfeilschneller Pilot sein Talent unter Beweis stellte.
Lawson hätte Platz verdient
"Es ist schade, aber manches in der Formel 1 wird von Sponsoren gesteuert, manches läuft nach den Abkommen", meinte Collins gegenüber "Speedcafe" und ergänzte mit Blick auf Lawsons Leistung: "Wenn es rein nach der Leistung gehen würde, müsste er einen Platz haben. Er sollte den Sitz neben Daniel Ricciardo haben, dann hätten sie eine starke Fahrer-Paarung mit einem jungen Fahrer, der offensichtlich sehr gut ist, und Ricciardo, der viel Erfahrung hat und sehr schnell ist", meinte die ehemalige Strategie-Expertin.
"Der Mix würde für Alpha Tauri gut funktionieren", so Collins weiter, schob aber hinterher: "Das wird nicht passieren, was wirklich schade ist."
Lawson vertrat Ricciardo nach dessen Handbruch, den sich der Australier in Zandvoort zuzog, in fünf Rennen, machte dabei eine solide Figur. Trotzdem durfte Tsunoda im Alpha Tauri bleiben. Für 2025 werden die Karten aber gänzlich neu gemischt. Dann laufen die Verträge der beiden Alpha-Tauri-Piloten genauso wie der Kontrakt von Sergio Perez im Red Bull aus. Gleichzeitig brachte Collins auch andere Alternativen ins Spiel: etwa das zweite Williams-Cockpit neben Alex Albon.