Formel 1
F1-Aufregung! Schummel-Vorwurf gegen Red Bull
Bruchpilot Perez und eine Strategie-Entscheidung sorgen am Rande der Red-Bull-Feierlichkeiten in Suzuka für Ärger. Jetzt drohen Proteste.
Red Bull Racing sicherte sich am Sonntag den sechsten Konstrukteurs-Titel in der Formel-1-Geschichte. Zu verdanken hat das der österreichische Rennstall vor allem einer Person: Max Verstappen. Der PS-Dominator raste in Japan zu seinem 13. Saisonsieg, dem 47. in seiner gesamten Karriere. Damit kann der Niederländer schon beim nächsten Rennen in Katar die Titelverteidigung in der Fahrer-WM perfekt machen. Der Team-Titel ist Red Bull sicher.
Die Freude über den Erfolg wurde in Suzuka nur durch den Totalausfall des bereits angezählten Verstappen-Kollegen getrübt. Sergio Perez war in gleich drei Kollisionen verwickelt. Zwei davon hatte er durch eigene Fehler unnötig provoziert. "Es war ein rabenschwarzes Wochenende für ihn", fasste Motorsportboss Helmut Marko nach dem Rennen zusammen. Der Österreicher hatte seinen Bruchpiloten in den letzten Monaten schon mehrfach öffentlich angezählt.
Brisant: Nach dem dritten Crash hatte Perez seinen Boliden eigentlich schon an der Box abgestellt, war ausgestiegen. Weil er eine 15-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekam, schickte ihn das Team dann zurück ins Auto. Er musste noch einmal auf die Strecke, um bei einem zweiten Boxenstopp die Strafe absitzen zu können. Grund: Ansonsten hätte er die Strafe bis zum nächsten Rennen mitgenommen.
Dieser Taktik-Kniff wird von den Red-Bull-Fans gefeiert, bringt dem Rennstall aber womöglich Ärger ein. Die Fahrer und ihre Teams dürfen ein Rennen nämlich erst aufgeben, wenn ein technischer Defekt das Weiterfahren unmöglich oder zu gefährlich machen würde. Nach dem Hin und Her an der Red-Bull-Box wittert die Konkurrenz nun einen möglichen Verstoß gegen diese Regel, um dem Auto und Verschleißteilen Kilometer zu ersparen.
Außerdem darf ein Pilot das Auto während des laufenden Rennens nicht verlassen, es anschließend fortsetzen.
Marko nahm vor dem ORF-Mikro, auf den Schummel-Vorwurf angesprochen, Stellung: "Sie haben sich extra noch schlau gemacht. Ich glaube also nicht, dass wir gegen das Reglement verstoßen haben."
Jetzt ist mit dem Protest der Konkurrenz zu rechnen. Red Bull und Perez droht eine mögliche nachträgliche Strafe. In der ohnehin schon gebrauchten Saison des Mexikaners könnte also der nächste Rückschlag folgen. Während Verstappen die Formel 1 im gleichen Auto schier nach Belieben dominiert, muss Perez gehörig um sein Cockpit für das nächste Jahr zittern.