EZB-Zinspolitik – Was nun wirklich wieder billiger wird

Die Europäische Zentralbank hat vergangene Woche einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die steigende Inflation gesetzt. Erstmals nach elf Jahren hat die EZB den Leitzins wieder erhöht und der Nullzinspolitik, die nach der Finanzkrise begann, ein Ende gesetzt. Nun wurden erste Details bekannt, was das für die Menschen im Land bedeutet.

Sparer schauen durch die Finger

Wer hofft durch die erhöhten Zinsen nun auch am Sparbuch zu profitieren, dürfte bitter enttäuscht werden. Denn auf "die Sparzinsen wird es unmittelbar keine Auswirkungen geben", heißt es aus der Bank Austria gegenüber dem Standard. Die Raiffeisen Bank trübt ebenfalls die Hoffnungen von Sparerinnen und Sparern, jetzt durch Zuwarten ein Plus am Konto zu lukrieren.

Anstatt zu profitieren, könnten die Kundinnen und Kunden künftig sogar noch tiefer in die Tasche greifen. Es wird davon ausgegangen, dass die Kredite für Bürgerinnen und Bürger deutlich ins Geld gehen werden. Achim Kaucic von der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group meint demnach, dass Kreditzinsen und Konsumkredite deutlich ansteigen werden.

Doch nicht alles an der Zinserhöhung dürfte negative Auswirkungen für die Österreicherinnen und Österreicher bringen. Demnach ist auch davon auszugehen, dass die Erhöhung der Zinsen Importe wieder günstiger macht. Auch Urlaube im Ausland könnten daher wieder im Preis sinken.

Heimische Unternehmen müssen jedenfalls laut der Wirtschaftskammer damit rechnen, dass die Exporte im Vergleich wieder steigen. Hoffnung besteht jedoch, dass die Energiekosten wieder runtergehen und die Inflation in gewissen Bereichen begrenzt wird.