Wirtschaft
EZB hebt Leitzins weiter an – was jetzt teurer wird
Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins abermals angehoben. Dieser beträgt nun 4,25 Prozent. Vor allem Kredite sind davon stark betroffen.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am Mittwoch bereits zum elften Mal in nur 16 Monaten den Leitzins abermals erhöht, um so der Inflation irgendwie Herr zu werden. Er stieg um weitere 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 5,5 Prozent.
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Leitzins steigt erneut
In Europa lag der Leitzins bisher etwas niedriger – was trotzdem sehr zum Missfallen vieler Häuslbauer oder jener ging, die sich nach den horrenden Mieterhöhungen gerne den Kauf einer Eigentumswohnung finanzieren würden. Am Donnerstag hat sodann auch die Europäische Zentralbank den Leitzins abermals angehoben.
Der neue Leitzins im Euroraum beträgt nun 4,25 Prozent.
"Die Inflation geht weiter zurück. Es wird jedoch nach wie vor erwartet, dass sie zu lange zu hoch bleiben wird. Der EZB-Rat ist entschlossen, für eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zum mittelfristigen Ziel von 2 Prozent zu sorgen. Er hat daher heute beschlossen, die drei Leitzinssätze der EZB um jeweils 25 Basispunkte anzuheben", begründet die EZB ihre Entscheidung.
"Die seit der letzten Sitzung beobachteten Entwicklungen stützen die Erwartung, dass die Inflation im restlichen Jahresverlauf weiter sinken, aber über einen längeren Zeitraum hinweg über dem Zielwert bleiben wird. Die zugrunde liegende Inflation bleibt insgesamt hoch, auch wenn bei einigen Messgrößen Anzeichen einer Abschwächung zu erkennen sind."
Steigende Sparzinsen?
Diesen Satz müssen Geschäftsbanken zahlen, um sich Geld bei der EZB leihen zu können. Steigende Zinsen können hohen Teuerungsraten entgegenwirken, weil sich Kredite verteuern und das die Nachfrage bremst. Stark steigende Zinsen können allerdings auch Banken unter Druck setzen. Grundsätzlich sollten sich auch die Sparzinsen an diesem Wert orientieren – viele Banken geben diese Erhöhung aber nur langsam und/oder in geringem Ausmaß an Kunden weiter.
Die EZB kritisierte zuletzt auch, dass viele Unternehmen die Inflation für übertriebene Preisaufschläge nutzen und daraus eine "Gierflation" machten. Dazu kämen Zweitrundeneffekte wie höhere Löhne, wodurch die Preise weiter stiegen. "Die Inflation ist für mich wie ein gieriges Biest. Und wir müssen gegen dieses gierige Biest kämpfen", sagte der deutsche Bundesbank-Chef Joachim Nagel kürzlich.