Österreich

Rücken-OP soll Leonie (14) vor Rollstuhl bewahren

Seit fünf Jahren leidet Leonie G. (14) an Skoliose. Nun wurde die Wirbelsäulen-Verkrümmung so schlimm, dass eine Operation nötig ist.

Christine Ziechert
Leonie (l. mit Mama Lisa) hat starke Skoliose, nun wird ihre Wirbelsäule wieder begradigt-
Leonie (l. mit Mama Lisa) hat starke Skoliose, nun wird ihre Wirbelsäule wieder begradigt-
zVg

Egal, ob sie sitzt, steht, liegt oder geht: "Leonie tut alles weh", erzählt ihre Mama, Lisa G. (32). Die 14-Jährige aus dem Bezirk Baden (NÖ) hat eine schwere Form von Skoliose: "Ihre Wirbelsäule ist bereits um 90 Grad verkrümmt", meint Lisa G. Nun soll eine schnelle Operation dem Mädchen helfen. Zuvor hatten zwei Korsetts, die Leonie tragen musste, die Situation nicht verbessert – eher im Gegenteil.

Leonie hat eine Ärzte-Odyssee hinter sich: "Wir waren bei insgesamt vier Orthopäden. Die ersten drei haben gemeint, wir brauchen nicht zu operieren, sie soll die kommenden zwei Jahre weiter ein Korsett tragen. Denn erst mit 16 Jahren, wenn die gröbsten Wachstumsschübe vorbei sind, wird ein Eingriff vorgenommen", erklärt Lisa G. 

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    Die Wirbelsäule von Leonie hat sich um 90 Grad verkrümmt.
    Die Wirbelsäule von Leonie hat sich um 90 Grad verkrümmt.
    zVg

    Wirbelsäule um 90 Grad verkrümmt

    Doch der Zustand der Wirbelsäule verschlimmerte sich so schnell, dass die 32-jährige Zweifach-Mama nicht aufgab: "Der Krümmungswinkel war mit 90 Grad schon so extrem, die Wölbung des Rückens hatte sich verstärkt. Daher habe ich eine vierte Mediziner-Meinung eingeholt."

    Der Orthopäde, Vaclav Cink vom Zentrum für Mobilität in Wien, sah Gefahr im Verzug: "Er war der Erste der gesagt hat, es muss schnell gehandelt werden. Er hat alles in die Wege geleitet – mit weiteren Untersuchungen und der anstehenden OP", meint Lisa G. Zudem wurde der 32-Jährigen mitgeteilt, dass Leonie jetzt noch flexibel sei: "Aber, wenn sie jetzt nicht operiert wird, dann würde sie im Rollstuhl landen."

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      Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View
      "Leonie wurde in der Schule gemobbt. Die Kinder wussten nicht, was sie hat. Nachdem wir erklärt haben, dass es eine Krankheit ist, hat Leonie viel Zuspruch bekommen" - Mama Lisa G.

      Der Arzt reagierte sofort: "Normalerweise beträgt die Wartezeit auf diese OP drei Monate, aber er hat Leonie eingeschoben." Am 11. September wird Leonie nun in der Klinik Donaustadt operiert, die Wirbelsäule bei insgesamt zwei Eingriffen wieder begradigt: "Sie ist schon sehr nervös. Es ist ja ein Eingriff, bei dem der komplette Rücken aufgeschnitten wird. Aber ich bin sicher, alles wird gutgehen."

      Derzeit verlässt die 14-Jährige kaum das Haus, auch in der Schule wurde sie gemobbt: "Die Kinder wussten nicht, was sie hat, haben sie verspottet. Nachdem wir den Schülern erklärt haben, dass es eine Krankheit ist, hat Leonie viel Zuspruch bekommen", erinnert sich Lisa G. Die Ursache für Skoliose im Jugendalter ist ungeklärt, vermutet wird ein Zusammenhang mit dem Wachstum. Fix ist aber: Eine Skoliose hat nichts mit "schlechter Haltung" zu tun.

      Krankenkasse zahlt Physiotherapie nicht

      Nach der OP wartet auf Leonie dann eine einjährige Physiotherapie: "Sie muss ein- bis zweimal pro Woche gehen. Das sind etwa 200 Euro – die Krankenkasse übernimmt trotz 50%iger Behinderung aber leider nur einen geringen Teil der Kosten", meint Lisa G. Die 32-Jährige hat daher auf "gofundme" eine Spendenaktion für Leonie gestartet: "Jeder Euro hilft uns."