Oberösterreich

Gasexplosion – Verletzter im Spital, sein Hund vermisst

Drama in Ansfelden im Bezirk Linz-Land. Nach einer Gasexplosion gibt es einen Schwerverletzten, 100 Menschen wurden evakuiert. Ein Hund wird vermisst.

Peter Reidinger
Bei der Gasexplosion in Ansfelden wurde ein Haus zerstört. Der Besitzer wurde gerettet, einer seiner Hunde lief davon und wird vermisst.
Bei der Gasexplosion in Ansfelden wurde ein Haus zerstört. Der Besitzer wurde gerettet, einer seiner Hunde lief davon und wird vermisst.
fotokerschi.at

Gegen 21 Uhr gab es in Ansfelden am Dienstagabend plötzlich einen ohrenbetäubenden Knall, der über die ganze Stadt kilometerweit zu hören war. Die Einsatzkräfte rannten so schnell sie konnten zum Unfallort, fanden eine verzweifelte Frau vor einem brennenden Haus. "Mein Mann ist noch drinnen", so die geschockte Ansfeldnerin. Feuerwehrleute gingen mit schwerem Atemschutz ins Gebäude, konnten einen Mann schwer verletzt herausholen. Das Haus ist schwer einsturzgefährdet, kann nicht betreten werden. Ein Hund des Mannes wird noch vermisst. Der Mann kam ins Spital, ist außer Lebensgefahr. 

Die Vorgeschichte: Am Dienstag führte eine Spezialfirma in einer Siedlung in Freindorf in Ansfelden eine Erdbohrung durch. Nichts ungewöhnliches, für Erdwärmeleitungen wird das tagtäglich in ganz Österreich gemacht. In einer Tiefe von 92 Metern passierte dann aber etwas ungewöhnliches. Aus dem Rohr, das den Aushub des Bohrers auswirft, schoss plötzlich Wasser. Die Feuerwehr wurde alarmiert. Es gab einen größeren Einsatz wegen des vielen Wassers. Zusätzlich wurde dann eine erhöhte Gaskonzentration festgestellt.

Spezialisten der Feuerwehr und der Bezirksbehörden waren vor Ort, auch der Ansfeldner Bürgermeister Christian Partoll (FPÖ) fuhr gegen 20 Uhr zum Einsatzort. 

Kurze Zeit später dann der laute Knall in einer Straße neben der eigentlichen Bohrstelle. Offenbar ist Gas durch die Erde nach oben ausgetreten und hat sich in Kellern der umliegenden Häuser gesammelt. Ein Funke reicht dann, um eine Explosion auszulösen.

1/14
Gehe zur Galerie
    Eine größere Gasexplosion hat am späten Dienstagabend in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) ein Wohnhaus in Brand gesetzt und für chaotische Szenen gesorgt.
    Eine größere Gasexplosion hat am späten Dienstagabend in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) ein Wohnhaus in Brand gesetzt und für chaotische Szenen gesorgt.
    Matthias Lauber/ laumat.at

    Die Feuerwehr führte danach Messungen durch. Und weil es in vielen Kellern eine viel zu hohe Gaskonzentration gab entschieden sich die Behörden zur Evakuierung der gesamten Siedlung. 65 Häuser wurden geräumt, 150 Personen waren betroffen. 48 von ihnen kamen bei Bekannten oder Verwandten unter, 102 Personen verbrachten die Nacht im Gemeinderatsaal von Ansfelden. Dort hat das Rote Kreuz gemeinsam mit Stadtmitarbeitern ein Notlager eingerichtet.

    1/6
    Gehe zur Galerie
      Die ganze Siedlung wurde vorerst behördlich abgeriegelt. Die rund 100 Einwohner sind im Rathaus untergebracht worden.
      Die ganze Siedlung wurde vorerst behördlich abgeriegelt. Die rund 100 Einwohner sind im Rathaus untergebracht worden.
      Mike Wolf

      Experten der OMV sind jetzt dabei, die Lage zu untersuchen und das Bohrloch zuzuschütten. Das dürfte einige Stunden lang dauern. Danach werden erneut Messungen in den betroffenen Häusern durchgeführt und wenn kein Gas mehr festgestellt wird dürfen die Anwohner wieder in ihre Häuser zurück.