Ernährung
Expertinnen raten: Diese Fleischsorten sind gesünder
Wer Fleisch essen und gleichzeitig auf die Gesundheit schauen will, sollte auf bestimmtes Fleisch setzen. Zwei Expertinnen klären auf, was gesund ist.
Fleisch essen oder lieber auf Alternativen setzen? Eine Frage, die sich vor allem im Veganuary (eine Aktion, bei der du dich im Jänner vegan ernährst) viele stellen. Doch ganz so drastisch musst du nicht entscheiden – zumindest, wenn es dir ausschließlich um persönliche Gesundheitsaspekte geht. Denn es gibt Fleischsorten, die gesünder sind als andere. Statt sofort komplett zu verzichten, kannst du auf gesünderes Fleisch setzen. Doch welches Fleisch sollte dann auf deinen Teller kommen und welches lieber nicht? Wir haben bei zwei Expertinnen nachgefragt.
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Wurst und Leberkäse schneiden schlecht ab
Marina Beyeler, Ernährungsberaterin bei Oviva, erklärt, welches Fleisch sich am negativsten auf deine Gesundheit auswirken kann. "Verarbeitetes Fleisch wie Wurst, Wurstwaren oder Leberkäse aufgrund des hohen Gehalts an tierischem Fett und gesättigten Fettsäuren und oftmals auch Zusatzstoffen." Außerdem rät sie von rotem Fleisch eher ab. Dieses könne, insbesondere in großen Mengen, das Darmkrebsrisiko erhöhen. Auch für Aline Birgelen, Ernährungsexpertin in Zürich, ist klar: "Zu den ungesündesten Fleischsorten zählen sicher alle verarbeiteten Fleischarten, wie Würste und Leberkäse. Diese enthalten oft sehr viel Salz, viele gesättigte Fettsäuren und Konservierungsmittel."
Wild ist relativ gesund
Welches Fleisch ist das gesündeste? "Geflügel wie Hühnerbrust oder Pute, da es viel Protein und wenig Fett enthält", sagt Beyeler. Laut ihr lassen sich unter den Fleischsorten grob drei Platzierungen verteilen: Auf Platz eins und damit am gesündesten: "Huhn, ohne Haut und unverarbeitet." Auf Platz zwei? "Unverarbeitetes rotes Fleisch." Dazu gehöre neben Rind- auch Schweinefleisch. Auf Platz drei, und damit am ungesündesten: "Wurstwaren und verarbeitetes Fleisch." Doch auch Wildfleisch könne durchaus als gesund angesehen werden. "Wildfleisch enthält wenige gesättigte Fettsäuren, dafür etwas von den wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Da Wild frei in der Natur lebt und nicht gefüttert wird, ist sein Fleisch sicher auch frei von Antibiotika."
Das sind die Risiken
Wenn du häufig zu ungesunden Fleischsorten greifst, wirkt sich das auf deine Gesundheit aus, wie Marina Beyeler erklärt: "Erhöhte Blutfettwerte, begünstigt durch den Verzehr von Fleisch, können zu Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen Gefässerkrankungen führen." Und weiter: "Der Konsum von verarbeitetem Fleisch ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und insbesondere Darmkrebs verbunden."
"Optimalerweise sollte das Fleisch so wenig verarbeitet wie möglich sein und aus artgerechter Haltung stammen", sagt Birgelen. "Bevorzugen würde ich Geflügel und Wildfleisch, aber auch qualitatives Rind-, Kalb- oder Lammfleisch dürfen regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Bei Schweinefleisch wäre ich zurückhaltender." Nur in Ausnahmefällen würde die Expertin verarbeitete Fleischprodukte wie Wurstwaren und Frittiertes essen.
So bereitest du Fleisch gesund zu
"Auch die Zubereitung ist sehr entscheidend. Werden Fleischstücke zum Beispiel paniert oder frittiert, werden sie zwangsläufig ungesünder", sagt Birgelen. Auch sei es wichtig, welche Art Fett du zum Braten verwendest. Nimmst du zum Beispiel Sonnenblumenöl, so könne es beim sehr starken Erhitzen zur Bildung von gesundheitsschädlichen Transfetten kommen. Dämpfen, Kochen, Braten oder Grillieren bei niedrigen Temperaturen sind im Allgemeinen gesündere Zubereitungsmethoden als starkes Braten oder Grillieren bei hohen Temperaturen.