Militärischer Konflikt?
Expertin schätzt Lage zwischen China und Taiwan ein
Das Verhältnis zwischen Taiwan und China ist weiterhin angespannt. In der ZiB-2 schätzt Expertin Weigelin-Schwiedrzik die aktuelle Lage ein.
Aufgrund der angespannten Lage mit China blicken Experten mit großer Anspannung auf die anstehenden Wahlen in Taiwan. Denn: die Kandidaten haben unterschiedliche Haltungen gegenüber China. Erstmals treten drei Kandidaten zur Wahl an. Während sich die demokratische Fortschrittspartei klar von China distanziert, will die neu gegründete Volkspartei mit China zusammenarbeiten. Die Kuomintang will die Zusammenarbeit mit China verstärken.
Wie die Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik am Freitagabend in der "ZiB 2" erklärt, werden der demokratischen Fortschrittspartei die größten Chancen auf den Wahlsieg zugeschrieben. "Der Kandidat der Kuomintang liegt deutlich auf dem zweiten Platz", stellt die Expertin der Universität Wien klar.
Laut Weigelin-Schwiedrzik würde die Bevölkerung eine dritte Lösung bevorzugen. Die neue Volkspartei sei jedoch zu wenig populär. Keine der drei Kandidaten stehe aktuell für eine Politik, die die chinesische Führung zufriedenstellen würde. Dennoch sei ein militärischer Angriff Chinas auf Taiwan derzeit nicht zu erwarten. "Das Risiko militärisch einzugreifen ist zu hoch", stellt die Expertin klar. Außerdem sei China aufgrund der wirtschaftlichen Lage und fehlendem politischen Rückhalt nicht in der Lage eine schwerwiegende Reaktion zu liefern.