Was getan werden muss

Expertin: "Klimakrise muss sich nicht weiter zuspitzen"

Öl, Kohle und Gas im Boden zu lassen, führe zu mehr Lebensqualität, Arbeitsplätzen und Wohlstand, sagt Klimaexpertin Rogenhofer im "Heute"-Gespräch.

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Expertin: "Klimakrise muss sich nicht weiter zuspitzen"
Katharina Rogenhofer ist Buchautorin, schreibt für "Newsflix" und hat den österreichischen Ableger von "Fridays for Future" mitaufgebaut. Gemeinsam mit Tina Deutsch und Florian Maringer hat Rogenhofer das Institut "Kontext" für klimapolitische Fragen gegründet.
Sabine Hertel/"Heute"

Die Zukunft in Zeiten des Klimawandels kann beängstigend sein. Hitze, Gletscherschmelze, Dürre, Überschwemmungen, Ernteausfälle, Flucht – die dramatischen Veränderungen unserer Erde sind längst spürbar. "Zu einer weiteren Zuspitzung der Klimakrise muss es aber nicht kommen", sagt Katharina Rogenhofer, Sprecherin von "Kontext", dem Institut für Klimafragen. "Wenn wir Öl, Kohle und Gas im Boden lassen, führt das zu mehr Lebensqualität, Arbeitsplätzen und Wohlstand."

Laut einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage sind 84 Prozent der Europäerinnen und Europäer der Meinung, dass Klima- und Umweltschutz Priorität haben sollten. Der gesellschaftliche Trend geht klar in Richtung nachhaltige Zukunft. Entscheidend dabei ist das Tempo.

Der Gasverbrauch ist seit der russischen Invasion in der Ukraine um ein Drittel zurückgegangen. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung liegt momentan bei 92 Prozent. Photovoltaikanlagen boomen, ihr Anteil hat sich seit 2022 mehr als verdoppelt. "Für Klimaneutralität 2040 muss es aber mehr Tempo geben", so Rogenhofer. "Hier sind vor allem die Bundesländer gefragt, genügend Flächen für erneuerbare Energien auszuweisen."

Für eine lebenswerte Zukunft

Der Trend beim Heizen geht klar in Richtung Klimaschutz. Die Österreicher bauen lieber auf Wärmepumpe und Fernwärme, fossile Heizsysteme werden zunehmend eingemottet. Die Zahl der Wärmepumpen hat sich zwischen 2016 und 2022 mehr als verdoppelt. Mit dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) gibt es in Neubauten jetzt ausschließlich nachhaltige Heizungssysteme. Förderungen für den Heizungstausch sind so hoch wie nie.

Will man weg vom Gas, sind zusätzliche Wärmequellen dringend notwendig. Besonders für große Anlagen, wie in Wien geplant, ist Geothermie äußerst vielversprechend. Mit der Tiefen-Geothermie, die aus dem Aderklaaer Konglomerat gefördert werden kann, können 125.000 Haushalte mit Wärme versorgt werden. 95 Prozent des Geothermie-Potenzials sind noch ungenutzt.

Raus aus Öl und Gas

Neben alten Gas- und Ölheizungen sind viele Gebäude schlecht gedämmt, was zu hohen Heizungskosten im Winter und starker Hitze im Sommer führt. Deshalb muss neben dem Heizkesseltausch auch die Sanierungsrate steigen. "Passiert beides, bedeutet das eine Win-win-win-Situation: höhere Energieeffizienz, eine niedrigere Heizrechnung und einen wichtigen Schritt im Klimaschutz", betont Rogenhofer.

Grüne Städte sind die Zukunft

Das Radfahren und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln nehmen kontinuierlich zu. 83 Prozent der Österreicher halten es für wichtig, dass das öffentliche Netz weiter verdichtet wird. Städte werden immer heißer. Um sich vor der brutalen Sommerhitze schützen zu können, werden Parks, wilde Wiesen sowie die Begrünung von Dächern und Fassaden zunehmend wichtig.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
    Akt.