Experte fordert jetzt diese neue Steuer in Österreich

Bereits in über 50 Staaten, darunter Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Polen, Spanien, Ungarn oder Finnland, gibt es bereits eine Zuckersteuer. Mit dieser wollen die jeweiligen Regierungen die steigende Rate von Übergewicht bekämpfen – offenbar mit Erfolg.

Das zeigt zumindest ein Blick auf Großbritannien, wo der Zuckerkonsum bei Kindern um ein Viertel und bei Erwachsenen sogar um 40 Prozent zurückging. Im ORF Tirol fordert deswegen nun auch Herbert Tilg von der Innsbrucker Universitätsklinik diese neue Steuer für Österreich.

Zuckergehalt gesunken

"Wir sehen seit Jahren, dass die Erkrankungen, die mit Überkonsum von Zucker assoziiert sind, zunehmen", warnt der Experte im ORF. Aktuell sind rund 40 Prozent der Weltbevölkerung übergewichtig, bis 2035 werde dieser Wert bis auf 50 Prozent steigen. Es brauche deshalb Maßnahmen von Gesellschaft und Politik.

Einzelne Personen tun sich oft schwer, aus Eigenem den Zuckerkonsum zu reduzieren. Eine eigene Steuer habe in Großbritannien aber den Effekt gehabt, dass der Zuckergehalt von Softdrinks von rund 7 auf circa 6 Gramm zurückging.

Letztlich sei es immer eine politische Entscheidung, ob und wie hoch eine Zuckersteuer ausfällt. Jedenfalls müsse sie hoch genug sein, um die Industrie zum Handeln zu bewegen, so Tilg. "Die EU regelt vieles. Offiziell ist sie auch für Gesundheit und Wertschätzung der Bevölkerung zuständig, dann würde man sich von unserer Seite, ärztlicher Seite, wirklich erwarten, dass sie sich um solche Dinge auch kümmert."