Zu Katastrophengebiet erklärt

Existenzen nach schwerem Unwetter in Hollabrunn bedroht

Seit Freitagabend wüteten in Hollabrunn schwere Unwetter. Schlamm- und Wassermassen zogen eine Spur der Verwüstung – nun wird aufgeräumt.

Existenzen nach schwerem Unwetter in Hollabrunn bedroht
Das Unwetter in Hollabrunn sorgte für große Schäden. Schlamm- und Wassermassen sorgten für Großeinsätze im ganzen Gemeindegebiet.
OBI Ing. Stefan Obritzhauser

Was schon während des heftigen Unwetters am Freitagabend in Hollabrunn vermutet wurde, war bei Tageslicht bittere Gewissheit: Die Wasser- und Schlammmassen zogen eine Spur der Verwüstung in Hollabrunn. Die Bezirkshauptmannschaft erklärte das gesamte Gemeindegebiet der Stadtgemeinde Hollabrunn zum Katastrophengebiet.

Insgesamt standen rund 730 Florianis von 102 Wehren im Einsatz. Gemeinsam starteten sie die Aufräumarbeiten und mussten währenddessen um neuerliche Schäden bangen. Denn: "Am frühen Nachmittag stieg die Anspannung noch einmal kurz an, da die Wetterprognose heftige Gewitter zeigte", erklärt Stefan Obritzhauser in einer Aussendung.

Viele Weinviertler wurden am Freitagabend von dem heftigen Unwetter überrascht. Sie suchten vor einer Gewitterzelle mit Starkregen und Sturmböen teils Schutz im Bahnhof Hollabrunn, samt ihren Fahrzeugen – Anrainer flüchteten in ihre Häuser und Wohnungen. Wie Reisende gegenüber "Heute" berichteten, waren Starkregen und Hagel zeitweise so stark, dass ein in den Bahnhof einfahrender Zug evakuiert werden musste. Videos der Horror-Nacht, zeigen die Wassermassen, die innerhalb kürzester Zeit durch Hollabrunn flossen.

Hollabrunn ist Katastrophengebiet

Innerhalb kürzester Zeit waren mehr als 100 Millimeter Regen gefallen. Straßen wurden unterspült, teilweise abgetragen und mussten gesperrt werden. Zum Teil stand das Wasser bis zu einem Meter hoch. Auch der Zugverkehr zwischen Hollabrunn und Göllersdorf wurde unterbrochen. Das Veranstaltungsgelände der "Augustwiesn" musste am Freitag zwar evakuiert werden, der Festbetrieb war am Samstag jedoch wieder angelaufen.

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    Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner machte sich persönlich ein Bild der Lage in Hollabrunn
    Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner machte sich persönlich ein Bild der Lage in Hollabrunn
    NLK Burchhart

    Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) machte sich am Samstag selbst ein Bild von der Lage vor Ort. Im Anschluss an eine Lagebesprechung mit den Einsatzkräften hielt die Landeshauptfrau fest: "Ein herzlicher Dank an die hunderten Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren und die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die seit 24 Stunden im Einsatz sind und beste Arbeit geleistet haben."

    Zusammenhalt in schweren Zeiten

    Das Wichtigste sei, "dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind", meinte sie, und bezeichnete den Einsatz der Feuerwehren und der freiwilligen Helferinnen und Helfer auch als "Signal dafür, dass wir in Niederösterreich in schwierigen Situationen zusammenstehen und zusammenhalten".

    Eine konkrete Schadenssumme werde sich erst im Laufe der kommenden Tage und Wochen abschätzen lassen, meinte die Landeshauptfrau, die Bezirkshauptmannschaft rechne allerdings schon heute mit Schäden im einstelligen Millionen-Bereich. Aber, so Mikl-Leitner: "Seitens des Landes Niederösterreich werden wir die Region unterstützen und werden dazu Mittel aus dem Katastrophenfonds freigeben."

    Auf den Punkt gebracht

    • Schwere Unwetter in Hollabrunn haben das gesamte Gemeindegebiet zur Katastrophenzone erklärt, nachdem Schlamm- und Wassermassen eine Spur der Verwüstung hinterließen
    • Rund 730 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Aufräumarbeiten zu bewältigen, während die Landeshauptfrau den Zusammenhalt und die Solidarität in schwierigen Zeiten betonte
    • Die genaue Schadenssumme wird noch ermittelt, aber das Land Niederösterreich hat bereits Unterstützung zugesagt
    red, SaPi, red
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