Bankberater vor Gericht
Ex-Tennisstar um 600.000 Euro von Bankberater betrogen
Smash für Hans Kary: Sein langjähriger Kundenbetreuer bei der Bank soll das Vermögen des einstigen Sport-Profis (74) verspekuliert haben.
Der ehemalige Tennis-Profi muss seine wohl bitterste Niederlage einstecken: Hans Kary wurde von seinem Bankberater um 600.000 Euro betrogen. Der 36-jährige Kundenbetreuer soll sich über Jahre das Vertrauen des pensionierten Sportlers erschlichen haben. Er überredete den 74-Jährigen, zuerst über 100.000 Euro in eine vermeintlich gewinnbringende Veranlagung zu investieren. Dann steckte er das Geld in hochspekulative Produkte und verlor alles.
Kary hatte sich danach weiter vom geldjonglierenden Bank-Angestellten um den Finger wickeln lassen: Er unterschrieb mehrere Blanko-Schriftstücke, mit denen sich der 36-Jährige mehrere Hunderttausend Euro unter den Nagel riss. Der Angeklagte muss sich deshalb am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren gewerbsmäßigem Betrug, Veruntreuung und Geldwäscherei verantworten. Der Prozess war für Mittwoch anberaumt, wird aber wegen eines Termin-Irrtums des Gerichts auf 29. Jänner verschoben.
Fantasie-Verwendungszwecke
Kary, der vor allem in den 70er Jahren den heimischen Tennis prägte, wurde vom Angeklagten um sein Vermögen gebracht. Der 36-Jährige verschleierte seine Taten in dem er erfundene Verwendungszwecke für die Überweisungen angab. So behauptete er etwa, er hätte ein Auto, einen Motorroller und luxuriöse Möbel damit bezahlt.
Der Finanzberater hat den vermögenden Ex-Tennisstar wohl nicht zufällig ausgesucht. Für seinen Plan musste ein besonders finanzstarker Kunde her. Diesem konnte der Angeklagte anbieten, sein Geld in ein Finanzprodukt zu investieren, das eigentlich nur Bank-Mitarbeitern zusteht. Dem 34-Jährigen drohen bis zu zehn Jahre Haft.