Wegen Liebes-Outing
Ex-Schiri kritisiert Schumacher und kassiert Shitstorm
Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher machte seine Liebe zu einem Mann öffentlich. "Zu spät", meinte Ex-Schiri Manuel Gräfe – und handelte sich Ärger ein.
Am Sonntag, kurz vor Anpfiff des EM-Finales zwischen England und Spanien, ging Ralf Schumacher mit einem Instagram-Posting online. "Das Schönste im Leben ist, wenn man den richtigen Partner an seiner Seite hat, mit dem man alles teilen kann", schrieb der ehemalige Formel-1-Pilot zu einem Foto, das ihn umschlungen mit einem Mann zeigt. Der 49-Jährige erzählte der Öffentlichkeit, homosexuell zu sein.
Schumacher erntete für den Schritt viel Anerkennung. "Ralf und Etienne sind überwältigt von den vielen tollen, weltweiten Rückmeldungen, damit hätte wirklich keiner gerechnet", teilte ein Sprecher der Familie mit.
Doch nicht jeder konnte das Outing in dieser Form nachvollziehen. Manuel Gräfe, ehemaliger Star-Schiedsrichter aus Deutschland, postete: "Jahre zu spät und vorher unter falschen Voraussetzungen geheiratet. Ehrlichkeit von Anfang an wäre der richtige und aufrichtige Weg."
Der 50-Jährige handelte sich mit dieser Aussage einen Shitstorm ein – und ruderte schließlich zurück. "Ich finde das Outing auch gut, aber auch völlig normal", erklärte Gräfe später. "Ich finde es eher bedauerlich, dass so etwas noch etwas Besonders ist. Deshalb freue ich mich für jeden, auch ihn, dennoch wäre es schön, es würde normaler und überhaupt als Schlagzeile verschwinden."
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Und weiter: "Wer bestreitet, dass es wichtig und richtig ist, es geht nur darum zu ermutigen, nicht erst nach der Karriere und so spät! Nicht mehr und nicht weniger! Verstehe nicht, wie man das kritisieren kann. Leben und leben lassen gilt es zu stärken, aber früh und ehrlich, das wäre besser."
Auf den Punkt gebracht
- Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe kritisierte Ralf Schumacher für sein spätes Outing und erntete dafür einen Shitstorm, ruderte jedoch später zurück und betonte, dass er das Outing grundsätzlich gut finde, es aber bedauerlich sei, dass es immer noch als etwas Besonderes angesehen wird