Schwere Vorwürfe
Ex-Richter soll Praktikantin (25) vergewaltigt haben
Die Staatsanwaltschaft Graubünden wirft dem 38-Jährigen unter anderem Vergewaltigung und Ausnutzung einer Notlage vor.
Nachdem eine ehemalige Praktikantin des Bündner Verwaltungsgerichts Plessur schwere Vorwürfe gegen einen 48-Jährigen erhoben hat, der damals als Richter amtete, hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Graubünden nun Anklage erhoben.
Die damals 25-Jährige wirft dem Ex-Richter vor, sie am Abend des 13. Dezembers 2021 in seinem Büro vergewaltigt zu haben. Der Betroffene bestreitet die Vorwürfe, der Geschlechtsverkehr soll in gegenseitigem Einverständnis stattgefunden haben.
Richter nahm Rücktritt vornweg
Der heute 48-Jährige hatte Ende 2022 seinen Rücktritt eingereicht, nachdem wenige Tage zuvor die "Sonntagszeitung" und das Portal "Inside Justiz" über den Fall berichtet hatten. Er habe den Schritt als notwendig erachtet, "um meine Familie, die Institution, aber auch meine Person selbst und Dritte vor weiterem Schaden und Reputationsverlust zu schützen", wird der Beschuldigte von seiner Anwältin zitiert.
Während der ehemalige Richter darauf beharrt, dass es im gegenseitigen Einverständnis zum Geschlechtsverkehr gekommen sei, erhebt die Bündner Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift diverse Vorwürfe, wie die "Südostschweiz" schreibt. Nebst dem Vorwurf der sexuellen Nötigung, Vergewaltigung und wiederholter sexueller Belästigung soll der Richter auch eine Notlage ausgenutzt und dem Opfer wiederholt gedroht haben.
Anwältin weist Vorwürfe zurück
Diese Vorwürfe weist die Anwältin entschieden zurück: "Mein Mandant sah sich mehrere Monate, nachdem eine 25-jährige Juristin ihr Praktikum abgeschlossen hatte, plötzlich mit strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert. Er bestreitet jegliches widerrechtliches Verhalten", lässt sie verlauten.