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Ex-Regierungschef ringt nach Attentat mit dem Tod
Während einer Rede soll auf den früheren japanischen Premierminister Shinzo Abe geschossen worden sein. Er zeige keine Vitalfunktionen mehr, heißt es.
Auf den früheren rechtskonservativen japanischen Regierungschef Shinzo Abe ist Medienberichten zufolge ein Anschlag verübt worden. Ein Mann habe Abe während einer Wahlkampfrede in der alten Kaiserstadt Nara angegriffen und verletzt, berichteten japanische Medien am Freitag unter Berufung auf Abes Regierungspartei LDP. Der Politiker sei verletzt und blute am Hals, hieß es. Es gibt Berichte, wonach auf ihn geschossen worden sein soll. Die Polizei habe den Täter überwältigt.
Keine Vitalfunktionen mehr
Der 67-Jährige soll keine Vitalfunktionen mehr zeigen: NHK berichtete unter Berufung auf die Feuerwehr, Abe habe anscheinend einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Er wurde demnach in ein Krankenhaus gebracht.
Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Abe hatte Japan vom Dezember 2012 bis September 2020 regiert und war damit der am längsten amtierende Premier des Landes. Unter ihm war Japan deutlich nach rechts gerückt. Abe gehört zu den entschiedenen Verfechtern einer Revision der pazifistischen Nachkriegsverfassung. Im Artikel 9 der Verfassung verzichtet Japan "für alle Zeiten auf den Krieg als ein souveränes Recht der Nation und auf die Androhung oder Ausübung von Gewalt als Mittel zur Beilegung internationaler Streitigkeiten".
In Japan finden am Sonntag Wahlen zum Oberhaus statt. Es wird erwartet, dass die LDP einen haushohen Sieg erringen wird. Damit könnte die Debatte um einen Verfassungsänderung an Fahrt gewinnen. Das Inselreich Japan hat mit die schärfsten Waffengesetze weltweit und gilt als eines der sichersten Länder der Welt überhaupt.