Sport
Ex-Rapid-Coach Canadi: "Spieler saß im Spind"
Damir Canadi ist zurück am Trainermarkt! Eine Rückkehr zu Rapid wird es aber nicht geben. Der Ex-Coach der Hütteldorfer berichtet von Ärger mit den Spielern.
Wie sieht die Zukunft von Damir Canadi aus? Den Posten als Chefcoach bei Atromitos Athen gab der 49-Jährige auf, er gilt als ein Kandidat auf den Trainerjob beim 1. FC Nürnberg. Eine Rückkehr zu seinem früheren Arbeitgeber Rapid wird es jedenfalls nicht geben, bei den Hütteldorfern musste er im April 2017 nach nur drei Siegen in 17 Partien gehen. Seither ist einige Zeit vergangen. Die Erinnerungen schmerzen aber offenbar noch immer und sind jedenfalls nicht positiv.
"Mir sind Kommunikation, Respekt und Akzeptanz sehr wichtig. So wie ich behandelt werden möchte, so möchte ich meine Mitmenschen behandeln. Das war mir bei Rapid so nicht möglich, und das habe ich vom ersten Tag an zu spüren bekommen", erklärt Canadi im "ballesterer".
Über sein Verhältnis zu den Spielern berichtet er: "Als ich der Mannschaft erklärt habe, wie ich spielen lassen möchte, hat sich ein Spieler in den Spind gesetzt, sich das Handtuch vors Gesicht gehalten und gesagt: 'Ich spiele sowieso, was ich will.' Das war in der ersten Trainingswoche."
Die Erfahrungen bei Rapid ließen Canadi grübeln: "Natürlich habe ich viel nachgedacht und lehrreiche Dinge mitgenommen. Ich versuche immer, mich zu hinterfragen und zu überlegen, was ich besser machen hätte können." Andererseits hat der Klub auch mit anderen Betreuern nicht in die Erfolgsspur gefunden. "Rapid war vor mir nicht erfolgreich, mit mir nicht erfolgreich und nach mir nicht erfolgreich. Warum das so ist, kann ich nicht beurteilen."
Canadi führte vor seinem Rapid-Engagement Altach in die Bundesliga und direkt in den Europacup. Nach dem Rauswurf beim Klub aus der Hauptstadt wechselte er zu Atromitos Athen und führte auch diesen Klub zwei Mal in Folge in den Europacup. Wie seine sportliche Zukunft jetzt aussieht, ist noch offen. Der Coach meint: "Ich versuche immer, das Höchstmögliche zu erreichen. Man wird sehen, was passiert." (red)